„Der Einsatz von Antibiotika und die Gefahr der Resistenzbildung von Keimen gegen Antibiotika ist ein ernstzunehmendes Thema“, erklärte Verbandspräsident Werner Schwarz heute in Rendsburg. Daher hätten die Nutztierhalter den Einsatz von Antibiotika auch durch die weitere Verbesserung der Haltungsbedingungen nachweislich bereits erheblich verringert.

Allein seit dem Jahr 2014 sei die Verwendung der Medikamentengruppe in den heimischen Ställen um mehr als die Hälfte zurückgegangen, berichtete Schwarz und erinnerte an die Initiative zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft. Ferner würden Antibiotika in der Nutztierhaltung nicht prophylaktisch eingesetzt, sondern nur in Krankheitsfällen aufgrund tierärztlicher Verordnung. Kranke Tiere müssten aber behandelt werden. Das gebiete auch der Tierschutz. Die Verwendung von Reserveantibiotika bilde in der Nutztierhaltung eine seltene Ausnahme.

Dem Vorwurf, es gebe Antibiotikarückstände in Lebensmitteln, widersprach der Verbandspräsident. Mehr als 99,8 % der gesetzlich vorgeschriebenen Fleischproben seien rückstandsfrei. Schließlich sagten Funde von resistenten Keimen in Gülle oder auch Fleisch nichts über die Genese im landwirtschaftlichen Bereich aus, da diese Keime ubiquitär aufträten und nur zu einem kleinen Teil aus der Nutztierhaltung stammten. Das werde auch durch Zahlen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bestätigt.

Greenpeace-Aktivisten touren derzeit durch Deutschland, um vor Lidl-Filialen vor den „schädlichen Folgen“ der sogenannten Massentierhaltung zu warnen. Ein Thema dabei ist der Antibiotikaeinsatz, wobei Greenpeace angebliche Antibiotikarückstände in Fleisch laut eigenen Angaben mithilfe einer Schwarzlichtlampe zeigt. Zudem wird die „Billigfleischproduktion“ mit der zunehmenden Resistenzbildung gegen Antibiotika in Verbindung gebracht. Der „sorglose Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung“ sei eine „Gefahr für die Gesundheit der Menschen“.

AgE