Der Anteil, den ein deutscher Landwirt für Lebensmittel bekomme, werde immer geringer, schreibt der Rheinische Landwirtschafts-Verband in einer Mitteilung. Im Jahr 2015 betrug der Erlösanteil der Bauern 22 Prozent. Anfang der 1970er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 48 Prozent mehr als doppelt so hoch. Bei Milch- und Milcherzeugnissen betrug der Anteil 38 Prozent, bei Fleisch- und Fleischwaren 18 Prozent. Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp 5 Prozent.

Von 1950 bis 2015 habe sich der Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters auf mehr als das 23-fache erhöht, heisst es weiter. Da die Brotpreise nur um das 11-fache gestiegen seien, könne sich der Industriearbeiter für seinen Stundenlohn heute mehr als doppelt so viel Brot kaufen wie noch vor 65 Jahren. Der Weizenerzeugerpreis lag 2015 in etwa auf dem Niveau von 1950; bezogen auf das Endprodukt erlöst der Landwirt nur etwa 7 Prozent. Demgegenüber waren es 1950 entsprechend noch zwei Drittel des Brotpreises, betont der Rheinische Landwirtschafts-Verband.

lid