Wegen eines Verdachtsfalles auf zwei Urner Alpen im Monat August wurde vom Labor in Brunnen zwei Haldiberg Züchtern die Aufführung ihrer Tiere verwehrt. Brisant daran war aber, dass man ihnen dies erst zwei Tage zuvor gemeldet hatte. Die Diskussionen rund um den Schauring auf dem Haldi liefen deshalb heiss. Der Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind versprach rasche Aufklärung, um nicht noch die kantonale Grossviehschau vom kommenden Wochenende zu gefährden. Ganz allgemein bemängelte man nicht die Vorsichtsmassnahmen, sondern die Verschleppung des Vorfalls und das Vorgehen. Ein Betroffener war besorgt, da er bereits Rinder nach dem Alpabtrieb verkauft habe. Damit könnte die BVD ausgeweitet werden, anstatt sie mit raschem Vorgehen in Schach zu halten. Noch sind es aber nur Verdachtsfälle und sämtliche Tiere der beiden Züchter wurden negativ getestet.
Trotz Misstönen hervorragende Qualität
Auch wenn sich die Gespräche rund um den Ring um das leidige Thema drehten, vergass man nicht, die grossartige Qualität der Tiere zu begutachten. Dank des guten Alpsommers waren sie in bester Verfassung. Haldi ist ein ausgesprochenes Aufzuchtsgebiet und legt grossen Wert auf berggängige Tiere mit guten Fundamenten und Formaten. Diese Qualitäten wurden denn auch von den Richtern mehrheitlich hervorgehoben. Die Tiere zeigten aber noch andere Vorzüge, welche die Experten ins Schwärmen brachten.
Grosser Abräumer war der OK-Präsident Hanssepp Gisler. Er gewann den Betriebs- sowie den Genossenschaftscup, den Schöneuterwettbewerb bei den älteren Kühen und die Ränge 1 und 2 bei den Rindern. Mit Eros Elli gewann er sogar die Misswahl. Einzig bei den jüngeren Schöneuterklassen gewann Karl Scheiber mit Silvester Selma und die Miss Genetik stellte Karl Gisler mit Blooming Balance. Es war trotz allen Turbulenzen ein würdiger und schöner Jubiläumsanlass auf dem Haldi.
Robi Kuster