Peter Hegglin (CVP/ZG) ist der neue «Coach» der Milchbranche. Die BOM-Delegierten haben ihn am Donnerstag einstimmig zum Präsidenten gewählt, Hegglin nahm die Wahl an und betonte, dass er kein Stimmrecht habe. Er betrachtet sich als Moderator und Vermittler, in der Verantwortung stünden insbesondere die verschiedenen Akteure im BOM-Vorstand.
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Weitaus wichtiger als die Personalie Hegglin sind aber die Reglemente für die Nachfolgelösung des Schoggigesetzes. Diese Nachfolgelösung setzt die Rahmenbedingungen für etwa 11% der Schweizer Molkereimilchmengen, wie BOM-Geschäftsführer Stefan Kohler sagte.
Die Delegierten beider Gruppen haben dem Vorschlag des BOM-Vorstandes einstimmig zugestimmt. Auch Jahresrechnung, Jahresbericht und Budget wurden einstimmig genehmigt. «Ein grösseres Geschenk könnten Sie einem abtretenden Präsidenten nicht machen», sagte ein sichtlich erleichterter Markus Zemp. Die neue Lösung, der harte und lange Diskussionen innerhalb der BOM vorangegangen sind, ist weitestgehend unbestritten.
Sofern das Parlament im Herbst die Umlagerung der Schoggigesetzgelder in eine allgemeine Milchzulage für nichtverkäste Milch (3 bis 4 Rappen, noch ist der genaue Ansatz nicht bekannt) absegnet, sollen damit zwei Fonds geäufnet werden: Einerseits den Fonds Rohstoffverbilligung Nahrungsmittelindustrie und den Fonds Regulierung. In den Fonds Rohstoffverbilligung Nahrungsmittelindustrie sollen 80% der allgemeinen Milchzulage einbezahlt werden; in den Fonds Regulierung die übrigen 20%. Der Fonds Regulierung ist für die Stützung von Milchfett beschränkt und an den Einkauf von C-Milch gekoppelt und für Notfälle mit saisonal zu hoher Milchproduktion gedacht.
Vor den Abstimmungen haben sich lediglich die Westschweizer Milchproduzentenverbände mit Cremo in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Sie bedauerten, dass Basisprodukte wie Milch, Rahm und Butter nicht mit Massnahmen zur Marktentwicklung im Export gestützt werden. Dass der Fonds Regulierung nur C-Milch beinhaltet, ist für die Westschweizer ebenfalls schade. Sie forderten, dass die Nachfolgelösung zu gegebener Zeit überprüft wird. Im Sinne des übergeordneten Interesses empfahlen sie aber die Zustimmung zu den neuen Reglementen, die dann auch gegeben wurde.
Im Übrigen wurden Jahresbericht, Jahresrechnung und Budget genehmigt und drei neue Vorstandsmitglieder gewählt.
Ein Porträt von Peter Hegglin finden Sie in Ihrer BauernZeitung von morgen, Freitag.
hja