"Ich bin tief beeindruckt darüber, dass noch so viele Leute in der Schweiz zu ihrem Land stehen", sagte Blocher in einem auf "Teleblocher" ausgestrahlten Interview. Er empfinde grosse Genugtuung über das positive Abstimmungsergebnis.

Vor dem Urnengang sei überall der Teufel an die Wand gemalt worden. Die Wirtschaft habe vor einem Verlust an Arbeitsplätzen gewarnt. Die Gewerkschaften hätten die düstersten Szenarien entworfen. Und das Schweizer Volk habe dennoch bei hoher Stimmbeteiligung Ja gesagt.

Die Schweiz habe in der Personenfreizügigkeit ihre Unabhängigkeit verloren. Das werde mit der Initiative nun korrigiert. "Wir nehmen das Heft wieder selbst in die Hand. Und Inländer erhalten auf dem Arbeitsmarkt wieder Vorrang", sagte Blocher.

Er rief den Bundesrat auf, rasch Verhandlungen mit der EU zu führen. Dabei sei auf den Volkswillen hinzuweisen. Die Botschaft müsse lauten, dass "die kleine Schweiz" unabhängig bleiben wolle. Sie sei nicht Teil des EU-Binnenmarktes, sei aber für freien Handel.

Die Schweiz sei für die EU der drittwichtigster Handelspartner. Die EU habe daher ein eminentes Eigeninteresse an guten Beziehungen zur Schweiz. Der Bundesrat könne mit breiter Brust in Brüssel verhandeln. Das Volksvotum stärke die Position der Landesregierung.

Der Bundesrat tue gut daran, die wirtschaftlichen und sozialen Missstände im eigenen Land im Auge zu behalten, statt den "Schalmeienklängen" ausländischer Staaten zu lauschen. Ein Blick ins Tessin etwa zeige, wie gross die Probleme mit Grenzgängern seien.

sda