Seit einigen Jahren ist der Import von Futtermitteln aus Schwellenländern ein umstrittenes Politikum. Dabei konzentriert sich die Kritik unter anderem auf die negativen ökologischen und gesellschaftlichen Folgen des Monokultur-Anbaus, der vielerorts auf Kosten der natürlichen Ressourcen und der ländlichen Bevölkerung geht.

GVO-Skepsis als Treiber

Verstärkt wird die ablehnende Haltung noch durch die europäische Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Pflanzen und deren Produkte. Denn vor allem auf dem amerikanischen Kontinent werden praktisch ausschliesslich Glyphosat-verträgliche GVO-Sorten angebaut. 

Der Löwenanteil der in Europa verfütterten Soja stammt zwar nach wie vor aus Übersee, doch die europäische Produktion holt auf, sind doch vor allem in Mittel- und Südosteuropa die Bedingungen für den Anbau gut.

Eine Vorreiterrolle spielt dabei die Bioproduktion, da die Konsumenten hier noch sensibler sind bezüglich der genannten Punkte. In der Schweiz hat die Bioszene deshalb den Ausstieg bis ins Jahr 2019 beschlossen.

Verein und Grossverteiler als Treiber

Stark involviert ist dabei sowohl was den konventionellen wie auch den biologischen Anbau angeht auch der Grossverteiler Coop, welcher bereits erste Fleischsortimentsteile ausschliesslich mit Tieren bestückt, die nur GVO-freie europäische Soja gefressen haben.

Der Ausbau wird international durch den Verein Donausoja vorangetrieben. Dieser hat nun gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ein neues Dossier mit dem Titel «Biosoja aus Europa» produziert, das auf 32 Seiten detailliert über die Marktsituation und die Anbautechnik informiert.

Dieses liefert potenziellen Produzenten auch weit über den Biokuchen hinaus praktische Informationen über die Pflanze an sich, ihre Bedürfnisse, Sortenwahl, Bodenbearbeitung, mechanische Unkrautbekämpfung und weitere Punkte. Das Dossier kann kostenlos als Online-Version heruntergeladen oder als Druckversions zum Selbstkostenpreis bezogen werden.  

Link zu Download und Bestellung: https://shop.fibl.org/de/artikel/c/ackerbau/p/1690-biosoja-europa.html

akr