Die aktuell schwierige Lage in der Landwirtschaft spricht nicht unbedingt dafür, noch gross zu investieren. Tiefe Preise und eine grosse Unsicherheit drücken auf die Moral. Dies bekommen auch die Stallbaufirmen zu spüren. «Ja, es stimmt, die Bauern sind vorsichtiger geworden. Viele Bauprojekte werden storniert oder sind bis auf Weiteres aufs Eis gelegt», sagt Jonas Heller, Verkaufs- und Projektleiter bei Farmwood SA. Einen Trend kann er aber bestätigen. «In der Westschweiz ist die Stimmung generell besser. Vor allem in Gebieten, wo Gruyère-Käse produziert wird.»
Das Finanzielle muss überschaubar sein
Wer einen Stall baut, muss an vieles denken. Der wichtigste Brocken ist zweifellos die finanzielle Bewältigung. Niklaus Salzmann, Geschäftsführer bei Agronoplan meint: «Eine seriöse Planung und Realisation sind die Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Stallbau», so der Bauprofi. «Wer heute unter 20'000 Franken pro Stallplatz liegt, rechnet gut, meistens sind die Kosten aber um einiges höher.»
Sieht die Zukunft in der Milchviehhaltung eher düster aus, zeigt der Trend bei der Pouletproduktion ganz klar in eine andere Richtung. Der Konsum von Schweizer Pouletfleisch entwickelt sich rasant positiv. Urs Richner, Projektleiter bei der Krieger AG, bestätigt es: «Viele Bauern setzen auf die Pouletmast. Bis zu 20 Mastställen realisiert die Krieger AG zurzeit pro Jahr.»
Zwei optimistische Betriebe
Zwei Betriebe, die an eine Zukunft glauben, sind die Familien Fritz und Barbara Oppliger aus Kaltacker BE, welche in einen neuen Milchviehlaufstall für 100 Kühe investierten und die Generationengemeinschaft Hans-Rudolf und Fabian Schlup aus Schalunen BE, die einen 16'000er Poulet-Maststall bauten. Letztes Wochenende gaben sie mit einem «Tag der offenen Tür» einen Einblick in ihre Betriebe und gaben Auskunft, auf was sie beim Bauen besonders geachtet haben.
Peter Fankhauser
- Die Porträts der beiden erwähnten Betrieben findet man in der BauernZeitung vom 18. September 2015 (Seite 2)