Die Schweizer Bauernfamilien müssten für 2015 mit einem kräftigen Rückgang ihres ohnehin schon tiefen Arbeitsverdienstes von fast 11 Prozent rechnen, rechnet der SBV in einer Medienmitteilung vom Donnerstagnachmittag vor. Daher wirken die gestern angekündigten Sparpläne des Bundesrats auf den Schweizer Bauernverband «wie ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht».

Der Dachverband der Schweizer Landwirtschaft rechnet damit, dass die landwirtschaftlichen Einkommen dadurch weiter sinken würden. Und dies «obwohl der Bundesrat gemäss Landwirtschaftsgesetz verpflichtet ist, sicherzustellen, dass diese jenen von vergleichbaren Branchen entsprechen», so der SBV weiter. Als Provokation sondergleichen verstehe man ausserdem die Aussage des Bundesrates, die Kürzungen könnten von der Landwirtschaft mit weiteren «Produktivitätsfortschritten» aufgefangen werden.

Bundesrat will bereits 2016 und 2017 sparen

Der Bundesrat will mit dem Sparen nicht bis 2018 warten. Schon für die Jahre 2016 und 2017 sind Kürzungen geplant. Der Schweizer Bauernverband findet dies «absolut unverständlich». Schliesslich seien die Ausgaben der Landwirtschaft – im Vergleich zu allen anderen Bereichen – in den letzten zehn Jahren stabil geblieben. Zwei Jahre nach dem Start der Agrarpolitik 2014-17, nachdem alle Programme laufen und die Bauern die neuen Vorgaben umsetzen, wolle der Bundesrat die bestellten Leistungen plötzlich nicht mehr vollumfänglich bezahlen, heisst es weiter.

Demonstration voraussichtlich am 26. November

Der Bauernverband kündigt an, sich «vehement» gegen die Sparpläne zu wehren. Doch noch weitere bundesrätliche Entscheide der letzten Zeit bringen den SBV auf die Palme: die Sparpläne zum Budget 2016, die Änderung der Gewässerschutzordnung, die «Verweigerung», die Rahmenbedingungen für die Zuckerwirtschaft zu verbessern und «den halbherzigen Versuch, das Schoggigesetz zu verteidigen».

Der SBV-Vorstand beschloss an seiner heutigen Sitzung die Durchführung einer nationalen Manifestation - voraussichtlich am 26. November. Da die Bewilligung der Stadt Bern noch aussteht, ist der Termin noch nicht definitiv. An einer Medienkonferenz von nächstem Mittwoch will der Bauernverband genauer informieren.

jw