Natürlich hilft es uns sehr, dass wir die Theorie zum Silieren aus der Schweiz kennen. Es regnet nun glücklicherweise fast täglich. Für das Silieren nicht optimal, wir sind aber trotzdem sehr froh darüber.

Wir suchten im Vorfeld im Internet und bei Jaimes Freunden nach Informationen über das Silieren. Alle schienen theoretisch Bescheid zu wissen. Wir fanden jedoch niemanden, der für über 20 Milchkühe bereits Taiwangras siliert hatte.Wir planten schlussendlich so etwas wie ein Flachsilo, das unten und oben mit einem schwarzen starken Plastik ausgestattet wurde.

Das Taiwangras steht inzwischen bereits eineinhalb Meter hoch; eventuell etwas zu gross für optimale Gehalte, aber gemäss Theorie ist es noch nicht zu alt. Das Taiwangras ist am ehesten mit unserer Maissilage zu vergleichen. Da aber der Kolben fehlt, sind die Gehalte an Zucker wahrscheinlich tiefer. Wir haben deshalb verdünnte Melasse mit einer Handspritze schichtweise hinzugefügt. Um die fehlenden Leguminosen zu ersetzen haben wir zusätzlich Harnstoff in die Spritze gefüllt.

Ein Motorhäcksler haben wir schon ganz zu Beginn für die Verfütterung von frischem Taiwangras gekauft. Zusätzlich konnte Jaime einen Plattenvibrator vom Bau ausleihen, damit das gehäckselte Taiwangras genügend verdichtet werden konnte. Am Schluss wurde die Plastikfolie mit Sandsäcken beschwert und von oben her mit losem Sand bedeckt. Damit sollte die restliche Luft hoffentlich auch noch den Weg hinaus finden. Zusätzlich wird der Sand vermeiden, dass sich  die schwarze Plastikfolie zu sehr erhitzt.

Während eines ganzen Tages, von 6 Uhr früh bis zur Dämmerung um 6 Uhr abends, waren neun Arbeiter dabei, ein für Schweizer Verhältnisse eher kleines Flachsilo zu füllen. Das Taiwangras musste mit Macheten geschnitten und auf den Schultern zum Häcksler getragen werden. Zwei Personen fütterten den Häcksler. Mit einer Schubkarre wurde das gehäckselte Gras ins Silo gefüllt und mit dem Schlaghammer verdichtet. Alle halfen am Schluss auch mit, das Silo mit Plastik, Sandsäcken und Sand zu decken.

Es wurde Platz für drei solche Silos wie oben erwähnt vorbereitet. Am nächsten Tag war es aber so regnerisch, dass man nur ein kleineres Silo im Unterstand der Kühe füllte, um das bereits geschnittene Gras nicht zu verlieren. An zwei  darauffolgenden Tagen konnte nochmals je ein Silo gefüllt werden. Für mehr reichte die Plastikfolie nicht aus.  

Die Investitionen und der Arbeitseinsatz  waren relativ hoch. Wir hoffen nun, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat und gutes Futter für die nächste Trockenzeit bereit  stehen wird.

Mirka Lötscher