Wir führten das Fest auf unserer Finca durch, damit die Gäste unser Projekt kennen lernen konnten. Wir luden Familienmitglieder und Freunde von Jaime und mir ein. In einer solchen Gruppe sind dann auch immer viele Kinder dabei. Eine Bekannte von Jaime kochte alles servierbereit bei sich zu Hause. In grossen Pfannen transportierte Jaime das Essen dann zur Finca. Das Menu bestand aus „chancho con yuca“ (= Maniok, darüber Schweinefleisch und Kabissalat), das mit einem Becher Fanta oder Cola (darf nicht fehlen), serviert wurde.
Die Hauptattraktion bei einem Geburtstagsfest ist die Piñata. Das ist eine aus Karton gekleistert und mit einem Papiergewand geschmückte, bekannte Figur, z.B. von Walt Disney oder in unserem Fall war es Winnie Puuh. In seinem Innern wird ein Topf voller Bonbons versteckt. Es wird an einem flexiblen Seil aufgehängt, welches von einem Erwachsenen hochgezogen werden kann. Die Kinder versuchen nun der Reihe nach, tanzend zur Musik, die Figur mit einem Holzstock zu treffen. Erschwert wird dies, indem der Erwachsene die Figur hochzieht. Dadurch können mehrere Kinder ihr Glück versuchen. Irgendwann hält die Figur den Schlägen nicht mehr stand und die Bonbons fallen zu Boden. Dann stürzen sich Kinder (und auch Erwachsene) auf die süsse Bescherung. Anschliessend werden meistens Bonbons und kleine Geschenke an alle Kinder in einem Säckchen verteilt.
Bei unserem Fest erhielten die Kinder zusätzlich Trillerpfeifen und Seifenblasendosen, die grossen Anklang fanden. Nach diesem Spiel servierten wir den Kuchen. Hier werden die Kuchen meist mit einer verschieden gefärbten süssen Eiweisspaste geschmückt. Um dem Fest eine persönliche Note zu geben, habe ich den Kuchen selber gebacken und einen Guss aus Schokolade und farbigen Streuseln darüber verteilt. Vor dem Verteilen musste Dario aber für das Geburtstagslied und das -foto neben den Kuchen sitzen. Sowohl das Essen wie auch der Kuchen werden verteilt und nicht, wie wir das etwa kennen, von den Gästen abgeholt. Danach standen die ersten Gäste schon wieder auf, um den oft längeren Heimweg anzutreten.
Mirka Lötscher