An einer Medienorientierung am Dienstagabend am Fusse des Kronbergs erläuterte Markus Wetter, Geschäftsführer der Appenzeller Milch AG, die Strategie und den neuen Marktauftritt des Molkereibetriebs. Man wolle noch stärker auf die Appenzeller Grundwerte Brauchtum, Tradition und Heimat zurückgreifen und diese gezielt in die Produktwerbung und den Markenauftritt einbinden.

Das Appenzeller Joghurt und die gebrannte Appenzeller Crème kommen bereits im neuen Look daher: Mit dem Schriftzug «Appenzeller Milch» und einer Appenzeller Bauernmalerei auf der Etikette.    

Mehr Wertschätzung für die Milchbauern

Die Milchwirtschaft spielt im Kanton Appenzell Innerrhoden eine enorm wichtige Rolle. Nicht nur, weil sie Tradition hat, sondern auch wegen der Topografie. Für Wetter ist «das weisse Gold» das ursprünglichste und natürlichste Produkt überhaupt. «Damit unsere Betriebe auch langfristige Zukunftsperspektiven haben, braucht es einen angemessenen Milchpreis und mehr Wertschätzung für die Arbeit unserer Bauern und Alpbewirtschafter.»

Dies ist auch der Grund für den stolzen Milchpreis von 65 Rappen. Wetter: «Wir sind überzeugt, dass in unserer Region ein Milchproduzent mit einem Milchpreis von 50 Rappen und weniger langfristig nicht überleben kann und somit die Milchproduktion im Appenzellerland auf dem Spiel steht. Dies hätte enorme volkswirtschaftliche, vorab auch tourismusrelevante Probleme zur Folge.»

Teurer werden die Produkte der Appenzeller Milch AG trotz neuer Aufmachung nicht. Auf einen Preisaufschlag dürfen sich aber die Milchproduzenten freuen. Dieser geht Hundertprozent zu Lasten der Appenzeller Milch AG. «Es ist uns bewusst, dass ein Aufschlag bei der jetzigen Situation auf dem Milchmarkt absolut unlogisch ist, aber wir wollen ein klares Stopp-Zeichen setzen. Bei einzigartigen Premiumprodukten, wie sie die Appenzeller Milch AG produziert, ist ein Preisabschlag überhaupt nicht nötig», begründet Wetter.

Der Kanton steht hinter dem Projekt

Unterstützung erhält die Appenzeller Milch AG von der Innerrhoder Regierung. Sie zahlt einen fünfstelligen Betrag an die Marketingmassnahmen. Wichtiger als die Höhe des Betrags bewertet Markus Wetter den symbolischen Wert, nämlich, dass die Regierung die Rolle der Milchwirtschaft im Kanton anerkennt und unterstützt.

Landeshauptmann Stefan Müller findet es wichtig, dass man im Milchkanton Appenzell Innerrhoden ein Zeichen setzt. «Wir haben ein gutes Produkt aus einem guten Rohstoff. Und wir haben ein Produkt, das ein Gesicht hat und das wir mit einer Geschichte verkaufen können.» Müller stellte aber klar, dass das Geld des Kantons nicht zur Stützung des Milchpreises dient.

Stefanie Giger