Die Situation auf dem Milchmarkt ist herausfordernd, das internationale Marktumfeld alles andere als einfach, die Milchpreise auf einem Niveau, das kaum Spielraum zulässt. Umso wichtiger ist, dass die Kuh möglichst optimal gefüttert und damit die Ration bestmöglich ausgenützt wird. Gerade in der Milchviehfütterung spielen dabei Aminosäuren eine entscheidende Rolle. Die Naveta AG (siehe Kasten) hat deshalb vor zehn Tagen in Oberentfelden AG eine Fachveranstaltung für Fütterungsspezialisten zum Thema Aminosäurebalancierung durchgeführt.

Die Leber im Gleichgewicht halten

Wie Angela Schröder von Kemin erklärte, ist die Leber die Zentrale für den Aminosäureabbau. Damit die Leber nicht aus dem Gleichgewicht gerät, die Kuh die Kuh die Aminosäuren optimal ausnutzen kann, muss das Verhältnis von den zwei Aminosäuren Lysin und Methionin drei zu eins betragen. Ist dies nicht der Fall, muss die Leber die überschüssige Aminosäure abbauen. Und das kostet die Kuh Energie. Energie, die dann nicht mehr für die Produktion von Milch zur Verfügung steht. Ausserdem schade eine falsche Aminosäurezufuhr der Leber. Schröder erklärte, dass dies mit einer Gabe von pansengeschützten Methionin in Form von ihren Produkten MetaSmart oder Smartamine verhindert werden könne. Das pansenstabile Methionin wird anhand der bereits vorhandenen Menge Lysin in der Ration ergänzt. Dadurch können die Aminosäuren besser ausgenutzt werden, die Leber wird entlastet, die Leistung und die Gesundheit der Kühe verbessert.

Leber gut, alles gut

An diesem Punkt knüpft Katharina Pfeil in ihrem Referat an. Die Kuhlebergesundheit sei wichtig, sagte sie. Die heiklen Phasen seien dabei während der Transit- und Startphase. Ketose kann bei vielen Kühen bereits mit Trockenstellen entstehen, wenn in dieser Zeit die Fütterung nicht stimmt. Aber eine Kuh mit Ketose oder mit Milchfieber ist nicht bloss während der Krankheit in der Leistung reduziert, sondern gibt während der ganzen Laktation pro Tag einen Liter Milch weniger, erklärte Pfeil. Es sei deshalb wichtig, nicht nur Einzeltierbehandlungen bei kranken Tieren zu machen, sondern eine ganzheitliche Strategie gegen diese Probleme zu entwickeln, beispielsweise mit der Fütterung anionischer Salze wie dem NutriCAB. Schliesslich würde es sich lohnen, die Rechnung ganz zu machen und etwas in die Vorbeugung von Ketose und Milchfieber zu investieren. Die Organisatoren der Naveta, Kurt Haas und Peter Felder freuten sich, dass rund 30 Teilnehmer der Einladung gefolgt sind.

Rahel Däpp, Naveta AG