Ist das Aarewasser im Tagesmittel über 20,5 Grad warm, muss die Leistung zwingend gedrosselt werden, wie die Betreibergesellschaft BKW am Freitag mitteilte. Über die Drosselung hatte zuerst 20Minuten.ch berichtet. Die Leistungsreduktion wird in der Konzession geregelt, die für die Nutzung des Aarewassers nötig ist.

Die Drosselung sei im Sommer nichts Aussergewöhnliches, sagte BKW-Mediensprecher Tobias Habegger. "Bereits Anfang Juli haben wir die Reaktorleistung aufgrund der Kühlwasserkonzession ein erstes Mal reduziert. In der Zwischenzeit konnte der Reaktor auch wieder über längere Phasen mit 100 Prozent Leistung betrieben werden." Bei Bedarf werde die Leistung mehrmals täglich angepasst.

Auf die Stromversorgung im BKW-Gebiet hat die Drosselung keine Auswirkung. Die BKW produziere mehr Strom als die Kunden verbrauchten, sagte Habegger.

Leibstadt ebenfalls reduziert

Auf Volllast lief am Freitagmittag das Kernkraftwerk Beznau, wie ein Mediensprecher der Betreiberin Axpo auf Anfrage sagte. Für das AKW gilt, dass das zurückgeführte Kühlwasser nicht wärmer als 32 Grad sein darf. An diese Grenze kam das AKW bisher nicht. Je wärmer aber das Aarewasser ist, umso heikler wird es. Die Lage werde laufend beobachtet.

Ebenfalls auf Volllast läuft das AKW Gösgen. Dort stellt die Aussentemperatur laut einem Mediensprecher kaum ein Problem dar, da die Anlage mit einem Kühlturm ausgerüstet ist und nur mit wenig Wasser aus der Aare gekühlt wird.

In "leicht reduziertem Normalbetrieb" produziert derweil das AKW Leibstadt Strom, wie es auf der Website des Kraftwerks heisst. Ob dies mit der Hitze zu tun hat, liess sich am Freitagnachmittag nicht in Erfahrung bringen.

sda