Vor einem Jahr starteten der Bäuerinnen- und Bauernverband ihr dreijähriges Pilotprojekt, die Hauptversammlung ihrer Verbände gemeinsam durchzuführen. Der Gedanke dahinter: die Ressourcen bündeln und das Miteinander mehr wertschätzen. Die zweite Austragung war gut besucht, 78 Bäuerinnen und 50 Bauern nahmen teil.
Signer und Grubenmann neu im Bäuerinnenvorstand
Bei den Bäuerinnen zeichneten sich drei Wechsel im Vorstand ab. Es demissionierten Sandra Manser, Daniela Koch und Jeanette Schmid. Mansers Amt als Kassierin übernimmt Lydia Signer. Mechthild Grubenmann wurde als Nachfolgerin von Koch gewählt. Grubenmann war zuvor Revisorin. Für Schmid konnten die Vorstandsfrauen keinen Ersatz finden, dieser Sitz bleibt vorerst vakant.
Die übrigen Mitglieder des neunköpfigen Vorstands inklusive Präsidentin Rösi Räss wurden in ihren Ämtern bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt ist Rechnungsrevisorin Luzia Mock. Für das freiwerdende Amt der zweiten Revisorin schlug die Versammlung Ruth Bürki vor. Auch sie wurde gewählt.
Bauern wählen Sepp Koch an die Spitze
Eine gewichtige personelle Änderung gab es beim Bauernverband. Nach 13 Jahren im Vorstand, davon deren acht als Präsident, trat Sepp Neff zurück. Die Versammlung wählte einstimmig den bisherigen Vize Sepp Koch zu ihrem neuen Präsidenten. Vize-Präsident wird Walter Mock. Neu in den Vorstand zieht Bruno Schürpf ein. Neff wurde unter grossem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt. Ansonsten gab es keine Änderungen im Bauernvorstand.
Nicht alle Bäuerinnen sind zufrieden
Die gemeinsame Hauptversammlung 2018 findet an einem Freitagabend anstelle eines Samstags statt. Eine schriftliche Umfrage bei den Mitgliedern nach der letztjährigen Premiere ergab, dass rund 66 Prozent zufrieden waren mit dem Pilotversuch. Mehrfach wurde der Wunsch geäussert, die HV an einem Freitagabend durchzuführen. Dem wollen die beiden Vorstände nun nachkommen.
Während dieses Vorhaben bei den Bauern unbestritten war, sorgte es bei den Bäuerinnen für eine längere Diskussion. Einige Bäuerinnen kritisierten, dass der Vorstand den Entscheid einer gemeinsamen HV im Alleingang getroffen habe. Das Gemütliche und Traditionelle gehe verloren, fand eine Bäuerin.
Rösi Räss betonte mehrfach, dass es sich immer noch um einen Versuch handelt: «Ihr könnt nächstes Jahr entscheiden, ob wir die HV weiterhin gemeinsam durchführen sollen und ob sie an einem Freitag oder Samstag stattfinden soll.»
Stefanie Giger
Einen ausführlichen Bericht der Versammlung und welche Bilanz Sepp Neff nach seiner Amtszeit zieht, lesen Sie in der BauernZeitung vom 10. März.