Nie strömen während des Jahres so viele Leute ins Tal wie am Alpkäsemarkt. So wars auch am letzten Wochenende wieder. Gemäss OK-Präsident Markus Betschart besuchten 14 000 Personen aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland den urchigen Anlass.
Ein Zehntel verkauft
So meinte eine ältere humorvolle Frau aus der Stadt Zürich beim Rundgang durch die schön geschmückten Marktstände: "Zuerst wollte mein Mann gar nicht mitkommen, und jetzt bringe ich ihn fast nicht mehr heim." Kein Wunder, denn zu tun gab es mehr als genug: Käse, Süssmost und Wein degustieren, Live-Volksmusik hören, «Fänz» (Älplerspeise) oder Älplermagronen geniessen. Die 17 Alpkäserfamilien konnten insgesamt 8000 Kilo Alpkäse, Mutschli und Spezialitätenkäse (Fondue, Knoblauch, Paprika) verkaufen. Dies entspricht rund einem Zehntel der Sommerproduktion in Muota-thal. «Wir sind mit dem Absatz sehr zufrieden, der Alpchäsmärcht 2016 gehört für uns zu den besten», freute sich Hildegard Gwerder von der Alpwirtschaft Waldi. Auch die 30 weiteren Stände mit Fleischprodukten, Honig, Treicheln oder Geschenkartikeln waren sehr gut besucht.
Erstes Bier aus Muotathal
"Äs Gäächs" – so heisst das erste Bier aus Muotathal. "Gääch", also steil, ist es in den Planggen im Heubrig, einem grossen sonnenbeschienen Hang hoch über dem Dorf. Von dort stammt das würzige «Wildiheu», die Hauptzutat des neuen Bieres. Dieses entwickelten die jungen Muota- thaler Marco Schelbert, Bruno und Simon Betschart zusammen mit Alois Gmür von der Brauerei Rosengarten in Einsiedeln. Die Initianten arbeiten ehrenamtlich, erhalten jedoch von der Brauerei eine Solidaritätsabgabe je nach Absatzmenge. Aus diesen Einnahmen werden Organisationen und Projekte in Muotathal in den Bereichen Brauchtum, Gesellschaft und Kultur unterstützt.
Guido Bürgler