«Wir sind 2008 mit dem Ziel gestartet, die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Pflanzenbaus zu stärken», warf Jean-Philippe Mayor einen Blick zurück ganz an den Anfang. Er hat bei Agroscope die Oberleitung für das Programm ProfiCrops inne. Man gab sich damals den Claim «weil wir einen Pflanzenbau in der Schweiz wollen».
Konzentration auf Ackerbau und Spezialkulturen
Lukas Bertschinger, Verantwortlicher ProfiCrops, erinnerte sich an der Abschlussveranstaltung von gestenr Mittwoch in Bern zurück an die Ausgangslage beim Start.
Damals habe der hiesige Pflanzenbau folgende Probleme gehabt: Erstens die im Ausland meist kostengünstigere Produktion, die tiefen Transportkosten, die ausländische Produkte nicht zum Vorteil der Schweizer Produkte verteuerten, sinkende Anbauflächen in der Schweiz.
Konzentration auf Ackerbau und Spezialkulturen
Bei ProfiCrops legten die Forscher den Fokus auf Ackerbau und Spezialkulturen. Trotzdem war die Themenvielfalt breit: Es gab ein Weinbauprojekt, ein Gemüsebau- und ein Obstbauprojekt sowie zwei im Ackerbau, worauf sich eines mit Sorten beschäftigte und das andere mit überbetrieblicher Produktion. So wurden im Rahmen von Profi-Crops zum Beispiel 100 offizielle Winterweizenversuche durchgeführt oder 1432 Fragebogen für eine Umfrage zur Verbesserung des Wissenstransfers im Gemüsebau verschickt.
«Viel Arbeit, viele Sitzungen, auch einmal Zweifel»
Für Anna Crole-Rees, die 2009 die Leitung von ProfiCrops übernommen hatte, waren es sechs intensive Jahre «mit viel Arbeit, vielen Sitzungen und auch einmal mit Zweifeln». Ein Höhepunkt war die (Wieder-)Entdeckung der feuerbrandresistenten Apfelsorte Alant. Mit Amadine entstand eine neue Sojasorte, mit Alexandra eine Kartoffelsorte. Weiter wurde zum Beispiel die alternative Bekämpfung des Schneeschimmels bei Bioweizen erforscht.
Resultate schwierig abzuschätzen
Die Wirkung sei schwierig zu messen, so Lukas Bertschinger: «Die effektiven Resultate werden erst in den nächsten Jahren sichtbar.» Ein-, zweimal im Jahr trafen sich die zwölf Mitglieder des ProfiCrops-Forums, darunter Vertreter von externen Partnern wie Nadine Degen vom Schweizer Bauernverband und liessen sich über die aktuellen Forschungsarbeiten informieren. Für sie ist ProfiCrops «eine Etappe». Die Forschung geht weiter.
jw