BauernZeitung: Es gibt
einige grössere und kleinere
Labels und Programme für Bankkälber. Was hat den SBV veranlasst, noch ein neues
Programm mit «Swiss Quality Veal» auf die Beine zu stellen?
Martin Rufer: Das ist korrekt, jedoch gibt es bisher nur wenige Label oder Programme zur Vermarktung von Schweizer Kalbfleisch im Gastronomiesektor. Das neue Programm «Swiss Quality Veal» wird deshalb genau dort ansetzen. Es soll den Schweizer Kälbermästern eine Möglichkeit bieten, ihr hochwertiges Kalbfleisch mit einer guten Wertschöpfung auch in den Gastonomiesektor zu verkaufen.
Die bäuerlichen Produzenten erhalten einen Zuschlag von 70 p./kg Schlachtgewicht auf den gültigen Wochenpreis. In der Regel ist die Gastrobranche sehr preissensibel beim Einkauf. Werden die Gastronomen den Aufschlag akzeptieren und wenn ja, warum?
Angeboten wird der Gastrobranche mit dem neuen Programm ein Kalbfleisch von konstant guter Qualität, das nach Schweizer Qualitätsrichtlinien produziert wurde. Die Qualität wird das entscheidende Kriterium für den Absatz in der Gastronomie sein, für diese sollten die Abnehmer bereit sein, den entsprechenden Preis zu bezahlen.
Wann wird das neue Programm starten?
Der Start des Programms betreffend Anlieferung am Schlachthof ist ab Oktober geplant. Das Kalbfleisch wird unter der Marke «Swiss Quality Veal» in den Cash+Carry-Märkten von Prodega/Growa/Transgourmet erhältlich sein.
Können die Bauern das ganze Jahr über Kälber in dieses Programm liefern?
Grundsätzlich ja. Wenn das Projekt «Swiss Quality Veal» gut anläuft, können die Landwirte über das ganze Jahr liefern. Es werden daher für das Programm auch Produzenten gesucht, die das ganze Jahr liefern können, so dass eine permanente Marktversorgung gesichert ist.
Vertragshändler ist die ASF
in Sursee. Warum nur ein Händler?
Die Festlegung auf einen einzigen Vertragshändler ist für die Startphase des Programms sinnvoll, weil die in der Anfangsphase verhältnismässig geringe Anzahl Kälber pro Woche bei Lieferung über einen Händler besser koordiniert und geplant werden kann. Damit alle Produzenten ihre Kälber liefern können, ist aber eine Zusammen-arbeit anderer Händler mit der ASF durchaus möglich.
Was müssen interessierte Produzenten tun, damit sie in das Programm «Swiss Quality Veal» liefern können?
Interessierte Produzenten können sich beim Geschäftsbereich Agriquali des Schweizer Bauernverbands melden. Die genauen Programmanforderungen sind unter www.agriquali.ch einsehbar.
Interview Hans Rüssli
Infos für interessierte Produzenten unter www.agriquali.ch.