P wie Produktionssystembeiträge

Sie sind das neue Zauberwort aus dem Direktzahlungs-Kasten im Hinblick auf eine gesellschaftskonforme Landwirtschaft. Was sich hier alles durchsetzen wird, muss sich im Verlauf von 2020 zeigen. Die PSB, wie sie abgekürzt heissen, sollen Sonderefforts honorieren. Die rasche Anpassungsfähigkeit der Landwirte hat bisher meist dazu geführt, dass solche Anreizsysteme schnell und gut genutzt werden, siehe etwa Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) oder Besonders tierfreundliche Haltungssysteme (BTS). Dies führt dann im nächsten Schritt fast so sicher wie das Amen in der Kirche dazu, dass die Anforderungen rasch verschärft oder die zugeteilten Mittel pro Betrieb reduziert werden. Auch das ist eine Form des Hamsterrades, in dem sich die Bauern heute befinden. Damit sei nichts gegen PSB gesagt, aber diesen Aspekt sollte man im Auge behalten, auch im Dienste einer nachhaltigen Verlässlichkeit des Direktzahlungs-Systems.

Q wie Quereinsteiger

Welche Ausbildung soll künftig die untere Schwelle für den Direktzahlungsbezug bilden? Auch hier finden umfangreiche agrarpolitische Diskussionen statt. Bisher waren die Hürden für Quereinsteiger mit der sogenannten Schnellbleiche sehr niedrig, auch zum Unmut vieler Landwirte. Neu soll hier deutlich verschärft werden. Das verschärfte Regime hat auch Kehrseiten. Einerseits erhöht man die ohnehin beachtlichen Hürden für den Einstieg von Neulingen. Frisches Blut schadet aber nie und gerade für weniger gut bemittelte Kandidaten wird der Traum vom Mitmischen in der Landwirtschaft schlecht in die Tat umsetzbar. Andererseits wird es auch für künftige Betriebsleiter aus bäuerlichen Kreisen anspruchsvoller, einzusteigen. Das leistet möglicherweise dem Strukturwandel weiteren Vorschub.

R wie Renten

Die soziale Absicherung von Partnern und hauptsächlich Partnerinnen auf den Betrieben ist ein heisses Eisen. Schärfere Vorschriften sind zeitgemäss, aber für viele Betriebe aufgrund beschränkter Liquidität kaum zu finanzieren. Hier steht in der Debatte um AP 22+ noch ein Hosenlupf bevor. Auch zwischen SBV und dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband, der sich laut seiner neuen Präsidentin in erster Priorität für das Anliegen stark machen will.

S wie Sicherheitsgurten

Die Unfallserie im letzten Jahr hat hier zu einem Umdenken geführt, im ersten Schritt wurde ein Obligatorium für Auszubildende eingeführt. Weitere Schritte in Richtung eines Obligatoriums sind wahrscheinlich und Widerstand vermutlich nicht sehr sinnvoll. Jeder Todesfall aufgrund fehlender Gurtenpflicht ist einer zu viel, auch wenn die Gurten im täglichen Gebrauch mühsam zu handhaben sind.

T wie Tränker

«Schade sind Kälber nicht Ferkel», sagte dieser Tage ein Munimäster mit etwas neidischem Blick auf die Schweinebranche, wo einheitliche Preise flächendeckend zur Anwendung kommen. Dies wird sich bei den Kälbern auch weiterhin nicht durchsetzen lassen. Zu unterschiedlich sind die regionalen Verhältnisse, Rassen und Handelsstrukturen.

Die letzte Folge des Rückblick-Alphabets erscheint morgen.