Fredi Siegrist hat die 42 Kilometer lange Strecke mit dem Fahrrad abgefahren und ist dabei ab und zu ins Schwitzen gekommen – noch mehr aber ins Schwärmen bei der Erinnerung daran: Er berichtet von idyllischen Landschaften, Monumenten wie der Linner Linde, von unbekannten Tälern und kühlen Wassern. Und dabei war das erst der Weg – das eigentliche Ziel sind fünf Landwirtschaftsbetrieb entlang dieser Route. Sie öffnen am Bettag-Sonntag vom 17. September ihre Türen und bieten Unterhaltung, Informationen und Verpflegung.
Das Land und seine Leute
«Vo Buur zu Buur» heisst der Anlass, den der Bauernverband Aargau (BVA) zusammen mit Aargau Tourismus heuer im Bezirk Brugg lanciert. Projektleiter Fredi Siegrist informierte vergangene Woche auf dem Betrieb von Bruno und Ruth Hartmann in Remigen über den Anlass. Wie Siegrist sollen auch die Teilnehmenden ins Schwärmen geraten. Über die tolle Aargauer Landschaft, hofft Tourismus Aargau. Über die vielseitigen und gastfreundlichen Landwirtschaftsbetriebe der Region mit ihren feinen Produkten, hofft der Bauernverband. Wenn die Konsumenten später im Laden stehen, sollen sie sich daran erinnern und an den ausländischen Produkten vorbei zu den regionalen greifen.
Betriebe mit Programm
«Der Anlass passt sehr gut in unsere Strategie der Öffentlichkeitsarbeit: Die Bevölkerung erlebt die Aargauer Landwirtschaft mit allen Sinnen», erklärte Fredi Siegrist. Sportlich, witzig, überraschend und sympathisch wird das werden, versprachen die Betriebsleiter, die an der Medienkonferenz in Remigen ihre Betriebe, ihr Programm und die Speisekarten für den Bettag-Sonntag vorgestellt haben (siehe Kasten).
Natürlich sind auch weniger Sportliche willkommen: Die Betriebe sind bequem per Shuttlebus oder dem eigenen Auto erreichbar. Das lässt sich nach Belieben kombinieren mit Wegstrecken zu Fuss oder per Fahrrad. Und natürlich müssen nicht alle fünf Betriebe besucht werden, auch wenn es ein erklärtes Ziel des Anlasses ist, dass die Besucher mehrere Standorte verbinden. Mit Aargau Tourismus hat der BVA einen Partner mit hilfreichem Wissen und Kontakten gefunden. «Viele Menschen haben keine Ahnung, welche schönen Routen und Landschaften es in unserer Region gibt», kommentierte Direktorin Andrea Portmann. Verbunden mit der Gastfreundschaft der Bauernfamilien soll diese Erfahrung bei den Besuchern nachhallen, soll der Anlass über den Kanton Aargau hinweg ausstrahlen. Das Konzept «Vo Buur zu Buur" gibt es im Kanton Zürich schon seit einiger Zeit und neu auch in St. Gallen. Die vorhandenen Erfahrungen nutze man, so Siegrist, auch das gleichzeitige Durchführungsdatum biete Synergien, etwa bei der Werbung. Aber grundsätzlich sei der Aargauer Anlass ein eigenständiger.
Sponsoren und Partner
Geld verdient der Bauernverband damit nicht. Den mitwirkenden Bauernfamilien bleibt der Erlös aus der Festwirtschaft und dem Verkauf von Hofprodukten. Die Hypothekarbank Lenzburg und die Aargauer Landis wirken als Sponsoren, Beiträge steuern der Aargauer und der Schweizer Bauernverband bei sowie der Kanton aus dem Swisslosfonds. Agrisano und Postauto AG sind weitere Partner. «Vo Buur zu Buur» soll sich im Aargau etablieren, hoffen die Organisatoren. Fortsetzung folgt also. Für die zweite Auflage im nächsten Jahr geht Fredi Siegrist demnächst auf Betriebssuche, dieses Mal im Bezirk Aarau.
rae