Im Kanton Thurgau steht ein Potenzial zur Solarstrom-Produktion von rund 2370 Gigawattstunden zur Verfügung. Das hat die Abteilung Energie unter Einbezug von Fachleuten berechnet. Heute werden davon erst fünf Prozent, vorwiegend im Sommerhalbjahr, genutzt.
Grosse Dachflächen und Infrastrukturanlagen im Visier
Gestützt auf ein von der Abteilung Energie erarbeitetes Konzept hat der Regierungsrat entschieden, mit welchen Massnahmen das Potenzial von grossen Dachflächen und Infrastrukturanlagen besser erschlossen werden kann. Gemäss Mitteilung des Kantons sind folgende Massnahmen für einen stärkeren Zubau von grossen Solarstromanlagen geplant:
- Ergänzende Einmalvergütung für Anlagen ab 100 Kilowatt-Peak ohne oder mit geringem Eigenverbrauch;
- Forcierung der Errichtung von Solarstromanlagen auf Dächern der öffentlichen Hand;
- Erhöhung der Nachfrage nach Thurgauer Naturstrom.
Eine weitere wichtige Massnahme sind die Beratungsangebote. Sie richten sich an Besitzer(innen) von Dachflächen zur Senkung der Strombezugskosten durch Solarstrom-Eigenverbrauch, Vermietung grosser Dachflächen, Zusammenschluss zum Eigenverbrauch, Beteiligungsmodelle usw.
Über eine Million Franken zusätzlich pro Jahr
Des Weiteren wurde das Förderprogramm Energie angepasst. Für die ergänzende Einmalvergütung wird bis Ende 2023 jährlich eine Summe von rund 1,2 Millionen Franken zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug werden im Förderprogramm andere Bereiche, wie zum Beispiel die Elektromobilität, die inzwischen am Markt den Durchbruch geschafft hat, eingestellt oder reduziert.
Bei den anderen Anpassungen im Förderprogramm handelt es sich weitgehend um kleinere Optimierungen und Anpassungen an die technische Entwicklung. Bei der Konzeption des Förderprogramms wurde wiederum eine informelle Begleitgruppe einbezogen. Diese setzte sich aus Fachleuten aus unterschiedlichen Baufachbereichen zusammen.