«Das Euter ist top, die Zitzenstellung absolut tadellos. Das Sprunggelenk könnte sich noch etwas besser entwickeln», stellt Daniel Furrer fest. Er führt die Braunviehkuh Liora an der Halfter, die hübsche Erstmelk schaut neugierig in die Welt hinaus. In zehn Tagen hat sie noch viel mehr zu sehen: Dann geht es an die Aargauer Eliteschau (siehe Kasten). Familie Furrer aus Waldhäusern bringt jedes Jahr zwei, drei Tiere nach Brunegg. Daniel begleitete schon als Kind den Vater, später war er ein engagierter Jungzüchter, heute geht er als Betriebsleiter.

Rund 9000 Kilogramm

«Etwas anderes kam nie infrage», kommentiert Daniel Furrer seinen Beruf. Mitarbeit auf dem Landwirtschaftsbetrieb war für ihn als Kind keine Pflicht, sondern das Vergnügen, wenn er die anderen Aufgaben erledigt hatte. An die Ausbildung zum Landwirt hängte er die Meisterprüfung an und übernahm ein Jahr später den Hof von den Eltern.

Der damals 60-jährige Vater Godi war selber früh auf dem elterlichen Betrieb eingestiegen und gab den Anstoss für die zeitige Betriebsübergabe. Er arbeitet seither Teilzeit im Holzbau und im Stundenlohn bei seinem Sohn, ebenso Mutter Maria. Die Eltern zogen nach der Handänderung in eine eigene Wohnung. «Etwas Abstand schadet nicht», kommentiert der Sohn das gute Verhältnis zwischen den Generationen. Er blieb nach der Hofübernahme nahe bei der väterlichen Linie, «mit etwas mehr Fokus auf Fettgehalt und Fruchtbarkeit beim Milchvieh».

Rund 9000 kg beträgt der Leistungsschnitt der Brown-Swiss-Herde im Anbindestall mit 20 Plätzen. Ackerbau und Legehennen sind weitere Standbeine. Am zweiten Betriebsstandort in Schongau – dort kommt Maria Furrer her – werden Aufzuchttiere gehalten und Futter produziert. Daniel Furrers Lebenspartnerin arbeitet in der technischen Branche und hilft in der Freizeit mit, «am liebsten bei den Kälbern», erzählt der Landwirt.

«Du musst wirklich überzeugt sein», kommentiert Daniel Furrer seinen Beruf. Er ist es und plant einen Stallneubau ausserhalb des Dorfes, einen Laufstall mit 50 bis 60 Kuhplätzen, bei Bedarf ausbaubar. Bei den Rahmenbedingungen hofft er auf mehr Beständigkeit. Auch mehr Freizeit wünscht er sich, darum ist die Anstellung eines Mitarbeiters geplant. «Als ich für die Hochzeit meines Bruders eine Vertretung im Stall suchte, musste ich acht Personen anfragen.»

Aargauer Eliteschau

Braunvieh, Holstein und Swissherdbook Aargau: Sonntag, 10. März, Arena Brunegg, ab 10 Uhr. Vor dem Mittag Championwahlen Rinder und Erstlaktierende, ab 13.15 Uhr Championwahlen Zweitlaktierende und Folgende, Auszeichnung Dauerleistungskühe und Wahl der Rassensiegerinnen.

Keine Sonderbehandlung

Daniel Furrer führt Liora zurück in den Stall. Oberhalb der Türe ist die Wand dekoriert mit Plaketten, ab und zu von der Swiss Classic, mehrheitlich von der kantonalen Eliteschau, der Aargauer Rindernight und von Regioschauen. In diesem Rahmen findet der Züchter den Aufwand machbar. Er will Schaukühe im Stall nicht anders behandeln müssen als die übrigen Tiere. «Es macht Spass, dabei zu sein und sich mit anderen zu messen», begründet er seine Teilnahme. Auch wenn das Niveau im Aargau hoch ist, geht er am 10. März nicht ganz ohne Erwartungen nach Brunegg. Schliesslich stellte er auch schon eine Miss an der Horba und an der Kantonalschau.

Betriebsspiegel Furrer
 
Betriebsleiter: Daniel Furrer
Ort: Waldhäusern AG und Schongau LU
LN: 22 ha, 2,5 ha Wald
Tierhaltung: Milchproduktion mit 20 Brown-Swiss-Kühen und Nachzucht, Verkehrsmilch für Emmi; 3900 Legehennen