Melkroboter erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Die Kühe tragen ein Halsband, das den Zutritt zum Melkstand, das Melken und die Fütterung automatisch regelt. Eine prak­tische Sache. Ärgerlich nur, wenn der Melkroboter plötzlich aussteigt. So kürzlich vorgekommen auf einem Bauernbetrieb. 

[IMG 2] Das Spezielle daran: Hinter dem Ausfall steckten Cyberkriminelle. Sie liessen dem Landwirt eine betrügerische E-Mail zukommen. Als dieser den Anhang anklickte, installierte sich ein Schad­programm. Das Netzwerk wurde gehackt und plötzlich funk­tionierte auch der Melkroboter nicht mehr. Hundert Kühe von Hand melken – unmöglich. Ein Notmelkstand musste her. Drei Tage dauerte es, bis das komplette System von IT-Spezialisten neu aufgesetzt worden war und der Melkroboter wieder funktionierte. Ein realer Fall.

Eine Cyberversicherung hilft, solche Schäden zu begrenzen

AboPanik vor einem Cyberangriff auf dem Melkroboter ist nicht angebracht. Dennoch ist es sinnvoll, die Daten des Betriebs umsichtig zu schätzen.CybersicherheitDen Roboter umsichtig vor Gefahren aus dem Netz schützenMontag, 4. April 2022 Welche Leistungen die Ver­sicherungen erbringen, ist unterschiedlich. So übernimmt beispielsweise die Mobiliar bei Verlust oder Beschädigung und Diebstahl von Daten die Kosten für IT-Experten, die das Schadprogramm entfernen und das betroffene System wiederherstellen. Bei Cyber­erpressung beauftragt sie einen Experten, der mit dem Erpresser verhandelt. Kommt es durch die lahmgelegten Systeme zu Ertragsausfällen, übernimmt sie die Kosten für den Unterbruch. Und werden digitale Zahlungssysteme bei einer Cyberattacke missbraucht, entschädigt die Mobiliar den Geldverlust.Auch bei einer Persönlichkeitsverletzung hilft die Versicherung. Etwa wenn der Hofladen in einem Online-Forum verunglimpft wird. Sie bezahlt einen spezialisierten Anwalt, der sich dafür einsetzt, dass der Beitrag umgehend entfernt wird. 

Noch besser ist, den Cyberkriminellen erst gar keine Angriffsfläche zu bieten

  • Bei E-Mails die E-Mail-Adresse stets kritisch überprüfen, bevor auf den Anhang geklickt wird. 
     
  • Passwörter und Kredit­kartendaten nur auf vertrauenswürdigen Seiten eingeben – Passwörter sicher wählen und häufig wechseln. 
     
  • Regelmässige Daten-Backups auf einer externen Harddisk durchführen, diese nach der Sicherung vom Computer oder Netz trennen und sie räumlich separat aufbewahren. 
     
  • Einen guten Virenschutz anschaffen, der automatisch schädliche Programme erkennt und diese eliminiert. 
     
  • Ältere Systeme haben oft Sicherheitslücken, die Hacker kennen und für Angriffe ausnutzen können. Darum sind regelmässige vom Hersteller empfohlene Softwareaktualisierungen wichtig.

Auch wenn Cyberattacken nie ganz ausgeschlossen werden können: Diese kleinen Massnahmen helfen, kein einfaches Ziel für virtuelle Einbrecher zu werden.