Am Montagnachmittag, dem 29. Mai 2023, ereignete sich auf der Alp Klönstalden im Klöntal in der Gemeinde Glarus ein Arbeitsunfall in einer Käserei. Ein 49-jähriger Landwirt und seine 18-jährige Tochter waren mit Reinigungsarbeiten beschäftigt, als es zu einer Verpuffung kam. Dabei erlitten die beiden leichte Verbrennungen. Die Rega flog die Tochter ins Universitätsspital Zürich. Der Vater wurde zur Kontrolle ins Spital Glarus gebracht. Beide konnten gleichentags aber wieder nach Hause.

Während der Reinigung passiert

Beim betroffenen Älpler handelt es sich um Ruedi Föhn. Die BauernZeitung konnte zwei Tage nach dem Unfall mit ihm sprechen.

«Es geht uns gut. Wir haben zwar Verbrennungen, aber erstaunlich wenig Schmerzen. Wir hatten riesiges Glück.»

Ruedi Föhn zu den körperlichen Folgen des Unfalls

Warum es zur Explosion kam, ist nach wie vor unklar. Die Brandermittler haben die Arbeit aufgenommen. Wie hoch der Sachschaden ist, kann noch nicht gesagt werden. Die Käserei gehört der Gemeinde Glarus, Föhn ist Pächter der Käserei und der Alp, wie das im Glarnerland so üblich ist.

«Wir waren daran, die Käserei zu reinigen. Möglicherweise haben die Dämpfe und Gase der verschiedenen Reinigungsmittel miteinander reagiert», schildert Föhn die Ereignisse. Sie hätten zuerst die Käserei ausgeschäumt und desinfiziert, dann das ganze Equipment mit Lauge und Säure gereinigt und das Käsesalzbad pasteurisiert. «Um die Wärme in der Käserei zu behalten, haben wir nicht zu stark gelüftet, was auch eine Rolle gespielt haben könnte», mutmasst Föhn

Milch wird im Moment an Mooh verkauft

AboStandortangepasste LandwirtschaftEine landwirtschaftliche Vision für das GlarnerlandMittwoch, 26. April 2023Die Milch der 53 Kühe wird im Moment nach Glarus gebracht  und an Mooh verkauft. Diese Überganslösung wird von kurzer Dauer sein. «Dank dem wüchsigen Wetter gehen wir schon bald vom Unterstafel, wo der Unfall passierte, ins Oberstafel mit den Kühen. Dort können wir wieder käsen», sagt Ruedi Föhn. Vermutlich wird die Familie schon vor dem Vieh auf die Alp gehen. «Dann werden wir die Kühe am Morgen und am Abend im Unterstafel melken und die Milch mit der Seilbahn ins Oberstafel zum Verkäsen transportieren.» Das sind 850 Liter pro Tag. Die Milchmenge ist über den ganzen Sommer relativ konstant, denn im Juli und August kalben die ersten Kühe bereits wieder ab.