Michael will Bauer werden. Die Ziege ist ein Preis von einem Schwingfest. (Bilder Simone Barth)«Weisch Päpu, e Muni wott ig ja de scho nie gwinne»Freitag, 22. Juli 2016 Es sind sechs Jahre vergangen, seit die BauernZeitung den damals 11-jährigen Michael Moser aus dem bernischen Biglen vorgestellt hat. Das Nachwuchstalent galt damals schon als besonders böse. So gewann er zahlreiche «Gieleschwinget».

Lehre bei Heinz Häusler

Aus dem Schüler, der mit Leidenschaft Ziegen züchtete, ist ein Lernender geworden. Er bestreitet das erste Lehrjahr im bernischen Sumiswald, bei Viehzüchter Heinz Häusler. Auch Michaels Vater Hans Moser ist leidenschaftlicher Viehzüchter. Kein Wunder, hat Michael diese Leidenschaft im Blut.

Schon jung in den Schwingkeller

Das Schwingen wurde dem bald 17-Jährigen aber nicht in die Wiege gelegt. Als kleiner Knabe verfolgte er am Fernsehen das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) im thurgauischen Frauenfeld. Der Grundstein war gelegt und es zog den Jungen in den Schwingkeller. Im emmentalischen Zäziwil trainiert er auch heute noch. Dort hätten sie einen wunderbaren Zusammenhalt, wie Vater Hans Moser der BauernZeitung auf Anfrage erklärt.

Beim Handlen mit Schurtenberger

Hans Moser weiss, dass da eine «Berner Wand» auf die Schwingerszene zukommt. Enorm grossgewachsene junge Männer, über 1.90 m, wie Michael Ledermann, Adrian Walther, Severin Schwander, David Lüthi und natürlich Fabian Staudenmann, der Kronfavorit, wenn es um den Königstitel geht. Sie sind jung und unerschrocken, eben gross und kampfeslustig. So auch Michael Moser, der Jüngste im Bunde.

Darauf wurde Hans Moser auch beim Ziegenhandel von Sven Schurtenberger, Luzerner Zweifach-Eidgenosse und Sieger von 17 Kranzfesten, angesprochen. Auch die anderen Teilverbände wissen um die Kraft, die da aus dem Bernbiet anrollt. «Diese Grösse hilft ihnen sicher, und ebenso der Zusammenhalt», sagt Hans Moser, der selber nie im Sägemehl stand. 

Schwingen steht ganz oben

Für Michael Moser steht der Schwingsport ganz oben. Er investiere viel, sagt sein Vater. Michael Moser hat das Glück, dass er beim Konditionstrainer von Staudenmann, Ledermann und Lukas Renfer trainieren kann. Mit  den Besten also. [IMG 2]

Der erste Kranz in Bern

Michael Moser hat am Mittelländischen Schwingfest in Bern seinen ersten Kranz geholt. Am 22. Juli wird er erst 17. Vom vielbeschriebenen schwierigen Übergang von den «Giele» zu den Aktiven hat Michu, wie er genannt wird, anscheinend wenig gemerkt. «Er macht viel für die Gesundheit», sagt Vater Hans. Aber es könne auch einmal etwas passieren. «Wir hoffen sehr, dass er gesund und unverletzt bleiben darf und seinen Weg so weiter gehen kann», sagt Moser.

Ende Mai am Emmentalischen in Hasle-Rüegsau

Für die Szene scheint klar: Bleibt Moser gesund und kann mit dem Erfolg, der sich bei ihm so früh einstellt, umgehen, wird er ein ganz Böser. 

Am Emmentalischen Schwingfest Ende Mai tritt Moser in Hasle-Rüegsau zum nächsten Mal ins Sägemehl und kämpft um einen Kranz.