Wir kennen alle den Ausspruch von engagierten Servicemitarbeiter(innen). Sie fragen uns jeweils beim Abräumen nach der Qualität der vorgesetzten Speisen. Meistens quittieren wir diese Frage mit einem schlichten «Ja». Dies aus verschiedenen Gründen: Einerseits, weil das Essen wirklich gut war, anderseits aber auch, weil man der unangenehmen Auseinandersetzung mit den Serviceangestellten aus dem Weg gehen will, wenn die aufgetischten Mahlzeiten einem nicht so gemundet haben.

Wie würde das Personal reagieren, wenn man diese Frage mit einem Nein beantworten würde? Man will sich ja keine Blösse geben, wenn plötzlich gastronomische Fragen beantworten werden müssen. Eigentlich ist es nicht ganz ehrlich, wenn man dem Frieden zuliebe einfach Ja sagt. Es wäre einerseits eine Chance für das Gastroteam, sich zu verbessern, andererseits wäre es auch eine persönliche Herausforderung, sich mit der un-befriedigenden kulinarischen Leistung auseinanderzusetzen.

Wir neigen aber eben leider dazu, den unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Seine Unzufriedenheit unmittelbar und direkt auszudrücken, erfordert Mut und Selbstbewusstsein. Diese Charaktereigenschaften fehlen uns zuweilen. Kürzlich besuchte ich mit meiner Familie ein chinesisches Restaurant.

Die asiatischstämmige Servicemitarbeiterin fügte dem bekannten Satz ein entwaffnendes Wort bei: «Isch guet gsi, gäu?!» Dieses eine Wort hat es in sich: Es verlangt nach keiner Antwort. Es ist abschliessend. Keine weiteren Kommentare oder Bemerkungen sind nötig. Meine Familie quittierte die witzige Situation mit einem verlegenen Lächeln. Manchmal kann ein kleines angefügtes Wort alles sagen und mehr nicht.