Bei den Pferden handelt es sich um die Stute "Castlefield Eclipse" und den Oldenburger Wallach "Lord Pepsi". Die Staatsanwaltschaft wirft dem 56-jährigen Estermann vor, "Castlefield Eclipse" 2016 zwei Mal und "Lord Pepsi" zwischen 2014 und 2017 mindestens drei Mal unnötig stark mit der Peitsche traktiert zu haben. Estermann sagte am Dienstag bei der Befragung durch den Gerichtspräsidenten, die Vorwürfe stimmten nicht.

Estermann sagte, er habe "Castlefield Eclipse" immer ohne Peitsche und Sporen geritten, denn die Stute sei eher auf der heissen Seite gewesen. Sie habe mehr Vorwärtsdrang gehabt, als ihm lieb gewesen sei. Sie habe keine Peitsche gebraucht.

Ein anderer Charakter

Bei "Lord Pepsi" setzt Estermann nach eigenen Angaben Peitsche und Sporen ein, aber nicht zum Strafen und Wehtun, wie er sagte. "Lord Pepsi" sei vom Charakter her das Gegenteil von "Castlefield Eclipse". Er sei eher vorsichtig. Er schlage aber kein Pferd, um bessere Trainingsresultate zu erzielen.

Anderweitig verletzt worden

Ein Tierarzt hielt bei einer Kontrolle fest, dass "Castlefield Eclipse" Verletzungen aufweise, die von Sporen und Peitschen stammten. Er wisse nicht, wie der Tierarzt darauf komme, sagte Estermann. Er habe die Stute an jenem Tag nicht geritten. Sie könne sich auch anderweitig verletzt haben.

Zeugen nicht korrekt einvernehmen

Zu Beginn des Prozesses hatte der Verteidiger die Gültigkeit der von der Staatsanwaltschaft eingegebenen Beweise in Frage gestellt. Fotos, die angeblich die Verletzung der Pferde Estermanns zeigten, sowie eine Zeugeneinvernahme seien nicht korrekt erstellt worden und dürften im Prozess nicht verwendet werden. Das Gericht will dies im Rahmen der Urteilsfindung klären.