Auf der Studienreise besuchte der Verein Ferien auf dem Bauernhof Schweiz unter anderem den Hof Schleinsee in Kressborn. «Ein wunderbarer Hof mit eigenem See, rund 150 Rindern, 8 Ferienwohnungen und einem grossen Hofkaffee», schwärmt Rita Barth vom Verein Ferien auf dem Bauernhof Schweiz.

Moderne Gäste kochen auch mal selbst

Solche Angebote in der Schweiz zu realisieren sei schwierig, erklärt sie. Denn das Raumplanungsgesetz stehe im Weg. So dürfen etwa keine neuen Wohnungen gebaut werden. Es dürfen nur Zimmer erstellt werden, auf Raum der nicht mehr genutzt wird. Doch die heutigen Gäste kochten gerne auch selbst kleine Dinge und die Bäuerin wolle auch nicht ständig Gäste in ihrer Küche haben.  

 

Das Raumplanungsgesetz bietet zu wenig Platz für den Agrotourismus

Das Raumplanungsgesetz (RPG) macht dem Agrotourismus oft einen Strich durch die Rechnung. In der zweiten Etappe der Revision des RPG will der Bundesrat das Bauen ausserhalb der Bauzonen neu regeln. Für den Agrotourismus sieht aber auch diese Revision nicht sehr vielversprechend aus, findet Karin Wechsler, Vizepräsidentin von Agrotourismus Schweiz. Mehr dazu lesen Sie hier

 

Kapazität noch nicht ausgeschöpft  

«In der Schweiz hätten wir noch Kapazität für weitere Angebote», ist sich Barth sicher. Anders ist es in Deutschland. Die EU und die Bundesländer fördern den Agrotourismus. Etwa erhalten die Betriebe ein Viertel der Kosten für Investitionen bezahlt. So entstehen immer mehr Angebote für Ferien auf dem Bauernhof. «Die bestehenden Gastgeber, spüren in Deutschland die Konkurrenz von den neuen Angeboten», erklärt Rita Barth.  

Sicheres und wetterunabhängiges Standbein  

Für viele der Höfe, welche der Verein in Deutschland besuchte, sei das Geschäft mit den Gästen auf dem Bauernhof ein wichtiges Standbein. «Es ist ein sicheres und wetterunabhängiges Geschäft», führt Barth aus. Man müsse aber Gastgeberin sein, wenn man Agroutourismus betreibe: «Entweder man ist dazu geboren oder man lernt es», wie Rita Barth sagt.

 

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