Die Weltwetter-Organisation (WMO) hat die rekordhohe globale Durchschnittstemperatur für das Jahr 2023 offiziell bestätigt. Sie gab den Wert nach Auswertung von sechs verschiedenen Messreihen am Freitag mit 1,45 Grad über dem vorindustriellem Niveau (1850–1900) an.

Temperatur-Rekorde bestätigt

Alle sechs Institute hätten 2023 als heissestes Jahr eingestuft. Die neue WMO-Chefin Celeste Saulo warnte, dass dieses Jahr einen neuen Rekord bringen könnte.

Die Weltwetter-Organisation (WMO) hat die rekordhohe globale Durchschnittstemperatur für das Jahr 2023 offiziell bestätigt. Sie gab den Wert nach Auswertung von sechs verschiedenen Messreihen am Freitag mit 1,45 Grad über dem vorindustriellem Niveau (1850–1900) an. Alle sechs Institute hätten 2023 als heissestes Jahr eingestuft. Die neue WMO-Chefin Celeste Saulo warnte, dass dieses Jahr einen neuen Rekord bringen könnte.

Klimaerwärmung bei 1,15 Grad

Bisher war 2016 das heisseste Jahr seit der Industrialisierung. Die globale Durchschnittstemperatur lag damals rund 1,29 Grad höher. 2022 war es 1,15 Grad wärmer als vor der Industrialisierung.

«2024 könnte es noch heisser werden.»

WMO-Chefin Celeste Saulo zum kommenden Jahr.

Der europäische Klimadienst Copernicus hatte die global gemittelte Durchschnittstemperatur für 2023 diese Woche mit 1,48 Grad angegeben. Die WMO hat für ihre Berechnung zusätzlich Messreihen von drei amerikanischen und zwei britischen Instituten ausgewertet. Sie gibt die Messunsicherheit jeweils mit plus/minus 0,12 Grad an. Die tatsächliche Durchschnittstemperatur dürfte laut WMO bei 15,09 Grad gelegen haben. Dabei sei die Messunsicherheit aber merklich grösser.

Massnahmen gegen Klimawandel gefordert

AboDer Mittelmeerraum hat diesen Sommer in weiten Teilen kaum Regen abbekommen. Trotzdem entzünden sich Feuer nicht durch die Hitze allein, in den allermeisten Fällen ist menschliches Zutun die Brandursache.Feuer und WasserWetter aktuell: Alles normal im Sommer 2023 – oder doch nicht?Freitag, 4. August 2023 WMO-Chefin Saulo verwies darauf, dass das natürliche Wetterphänomen El Niño die Temperaturen im vergangenen Jahr beeinflusst hat. Es sorgt alle paar Jahre für einen Anstieg der Wassertemperaturen in Teilen des Pazifiks und höhere Lufttemperaturen. Sein Gegenstück La Niña drückt die Temperaturen. «Dass bis Mitte 2023 aus dem abkühlenden La Niña ein wärmender El Niño wurde, zeigt sich deutlich im Temperaturanstieg des letzten Jahres», teilte Saulo mit. «Da El Niño normalerweise die grössten Auswirkungen auf die globalen Temperaturen hat, nachdem er seinen Höhepunkt erreicht hat, könnte es 2024 noch heisser werden.» Die US-Wetterbehörde rechnet mit einem Abschwächen des El Niño im Laufe des Frühjahrs.

Saulo rief die Weltgemeinschaft auf, den Klimawandel entschiedener einzudämmen. Dazu seien drastischere Einschnitte bei den klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien nötig. «Der Klimawandel ist die grösste Herausforderung für die Menschheit», sagte sie.