Viele der Anker-Kunstwerke sind sehr bekannt: z. B. der schlafende Bub im Heu, das Mädchen, das die Hühner füttert oder der Grossvater, der eine Geschichte erzählt.

Die Seele sichtbar machen

Albert Anker hat die Personen auf seinen Bildern nicht nur fotografisch genau gemalt, sondern zusammen mit ihren Freuden, Sorgen und Nöten. Es scheint fast, als wollte er ebenfalls die Seele der Menschen auf den Bildern sichtbar machen. Im Vorwort zum Buch «Was Anker-Bilder erzählen», das von Ankers Enkel Matthias Brefin verfasst wurde, kann man lesen, dass Anker gelegentlich eitle Damen gefragt hätte: «Wollen Sie Ihr Bild ähnlich oder hübsch?»

 

Zum Buch

Ueli Tobler, «Was Anker-Bilder erzählen», 111 Seiten, Werd & Weber Verlag AG, Fr. 49.–. 

 

Ueli Tobler, Autor des Buches, will mit seinen Texten zu den Anker-Bildern ebenfalls die dargestellten Menschen lebendig werden lassen. Dieses «zum Leben erwecken» ist jedoch nicht die einzige Gemeinsamkeit die Autor und Maler verbindet. 

Gemeinsamkeiten zwischen Anker und Tobler

Der Leser erfährt, dass Anker und Tobler Theologie studierten, beide hätten sie den Menschen tief in die Seele geblickt und beide seien sie eng mit dem Seeland verbunden, erweiterten jedoch durch Auslandaufenthalte ihren Horizont.

Wer einen Anker-Bildband erwartet, wird enttäuscht. Die Bilder sind in ihre Einzelteile, die mit vielen Details aufwarten, zerlegt. Begleitet werden sie von viel Text. Dieser handelt davon, was die Bilder uns möglicherweise heute noch erzählen könnten.