Gemeinsame Mahlzeiten sind für die Kontaktpflege und den Austausch untereinander wichtig. Die Erwachsenen sind die Vorbilder am Familientisch. Kleine Kinder achten darauf, was diese essen und trinken, sie werden sie später nachahmen.

1. Handys am Tisch sind Tabu

Beim Essen wenden wir uns einander zu. Das gibt ein Gefühl von Wertschätzung und den Kindern das Gefühl von Sicherheit. Jede Person hat ihren eigenen Platz an der grossen Tischgemeinschaft. Mobiltelefone, Zeitungen, Spielsachen und Fernseher haben am Tisch hingegen nichts zu suchen.

2. Abwechslung auf dem Teller macht Spass

Das Angebot der Speisen bestimmen die Erwachsenen. Je vielfältiger die Nahrungsmittel sind, desto besser für alle. Auf diese Art lernt man viele verschiedene Geschmacksrichtungen kennen.

3. Regelmässiges Essen ist gut für die Verdauung

Der Rhythmus der Essenszeiten wird ebenfalls durch die Erwachsenen festgelegt. Regelmässige Mahlzeiten sind wichtig für den Körper, die Leistung und für die Verdauung. Meist werden drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten eingenommen. Kinder sollen dem Bedürfnis entsprechend essen, deshalb müssen sie den Teller nicht leer machen. Alternativen gibt es aber nicht, erst bei der nächsten Mahlzeit gibt es wieder etwas zu essen.

4. Nicht jeder isst gleich viel

Je nach Alter, Aktivität und Arbeit brauchen wir unterschiedliche Mengen an Nahrungsmitteln. Bereits der Grundumsatz eines jeden ist anders. Dieser bezieht sich auf die Energiemenge, die jeder Mensch im Ruhezustand benötigt, um lebenswichtige Funktionen aufrecht zu erhalten. Dazu gehören die Atmung, Stoffwechselvorgänge, Gehirntätigkeit, Herztätigkeit und die Regelung der Körpertemperatur.

5. Planung ist das A und O

Damit alle Familienmitglieder den Hunger nach ihren Bedürfnissen stillen können, braucht es eine sehr gute Planung. Meist werden die Menüpläne für eine Woche erstellt. Dabei werden verschiedene Kriterien miteinbezogen. Unter anderem die Zeit, die fürs Zubereiten der Mahlzeiten zur Verfügung steht. Selbstverständlich werden das Budget, Lieblingsgerichte der Familie und die Produkte aus dem Vorrat miteinbezogen. Vom Frühling bis im Herbst bestimmen die frischen Gemüse und Früchte vom Garten und vom Hof einen grossen Teil der Menüplanung.

6. Flexibler Menüplan

Eine Menüplanung darf nicht stur sein, es gibt immer Unvorhergesehenes. Wenn Nahrungsmittel zu Hause sind, kann man flexibel kochen. Kinder brauchen Zwischenmahlzeiten, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu stark fällt. Ob es Früchte, Käse und Brot sind oder zur Abwechslung ein Stück Kuchen ist, das soll und darf variieren. Selbstverständlich dürfen die Kinder auch Gerichte wünschen. Je nach Alter sind die Wünsche ganz unterschiedlich. Ob Pizza, Rahmschnitzel oder vegetarische Gerichte – wir sind offen. Die Wünsche der älteren Generation werden ebenfalls in den Wochenplan aufgenommen, somit gibt es einen abwechslungsreichen und vielfältigen Menüplan.

Marlis Hodel, Hauswirtschaft, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg