Aquaponics war das grosse Vorzeigeprojekt der Urban-Farming-Szene. Das Konzept ist einfach. Zwei Container aufeinandergestapelt. Oben hinter Glasscheiben Gemüse, unten Fisch, dessen Ausscheidungen den Salat in der oberen Etage düngt.

Starthilfe von über 2 Mio Fr.

Eigentümerin der Marke Aquaponics ist die Firma Urban Farmers, eine Gründung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Den Boden für ihr Stadt-Landwirtschaftsprojekt fanden sie 2012 auf einem Basler Industriedach.

Mit viel Startkapital aus allen möglichen Kassen und trendiger Imagekampagne starteten die Jungbauern ins Abenteuer. So steuerte unter anderem der Bundesfonds KTI 2,1 Mio Fr. bei. Die Unterlage bot ein altes Lokdepot, das sich im Besitz der finanziell gut gepolsterten Basler Christoph Merian Stiftung (CMS) befindet.

Wohltätige Stiftung zog den Stecker

Nur sechs Jahre nach dem Start ist der Basler Dach-Bauernhof nun am Ende, wie das Basler Portal Onlinereports berichtet. Die wohltätige CMS zog den Stecker, weil die Betreiber den ursprünglichen Zweck leicht abänderten. Statt Gemüse begannen sie 2017 Medizinalhanf mit tiefem THC-Gehalt,  anzubauen.

Diese lukrative Geschäft ist nichts Illegales, die Polizei war offenbar im Bild über den Dachanbau und hatte nichts einzuwenden. Den Stiftungsräten kam die Umnutzung aber in den falschen Hals. Wie es nun weitergeht mit dem Dachgarten ist noch offen. Urban Farmers kann ausweichen, sie betreibt weitere Stadtfarmen im In- und Ausland, ob mit oder ohne Hanf ist unbekannt.

akr