«Ich bin nie gerne in die frisch gespritzte Kultur abgestiegen, um die Spritze zu reinigen», erzählt Daniel Peter, Landwirt aus Rickenbach ZH. Ausserdem habe er schon immer eine geringe Restmenge gehabt. «Ich überlegte mir, dass ich hauptsächlich eine Pumpe und zusätzliche Innenreinigungsdüsen bräuchte, um einen unabhängigen Spritzkreislauf zu bauen.»

Vor drei Jahren kaufte er eine Hardi Ranger 2500 mit 18 m Arbeitsbreite und liess sie mit einer kontinuierlichen Innenreinigung ausrüsten. Die Kosten für die Umrüstung lagen bei grob Fr.  2500.–.
 
Reinigen in zehn Minuten

Peter spritzt jährlich 140 ha offene Ackerfläche, momentan sind Mais und Zuckerrüben die flächenstärksten Kulturen. «Ich biete nur den Vollservice an. Damit kann ich die Mittel selber auswählen und die Spritzgänge so planen, dass ich möglichst wenig Kulturwechsel habe. So entsteht auch sehr wenig Spritzenreinigung pro Fläche.»

Als Schluss wähle er jeweils eine lange und hindernisfreie Parzelle, damit er die Spritze darauf gut reinigen könne. Der gesamte Spülvorgang dauert ungefähr acht bis zehn Minuten. Aus Sicherheitsgründen reinigt Peter die Spritze auch vor Arbeitsbeginn, wenn sensible Kulturen anstehen.

Reinigung am Spritzcomputer überwachen

Aussen werde die Spritze kaum noch mit Mitteln verunreinigt. «Eigentlich nur noch die Kotschutzlappen und der Balken von unten. Die Antidrift-Düsen sind diesbezüglich ein Vorteil.» Für die Reinigung auf dem Hof hat er sich Bleche anfertigen lassen. «Bei der zusammengeklappten Spritze schauen die Düsen waagrecht. Die Bleche kann ich darüber hängen und damit die Spritze auf einem Platz von nur 16 m2 reinigen.»

Auch wenn die kontinuierliche Innenreinigung auf Knopfdruck ausgeführt wird, werden nicht alle Kreisläufe automatisch gespült. Deshalb spült Peter die Einspülschleuse bereits nach dem Befüllen der Spritze manuell. «Ich überwache den Reinigungsvorgang am Spritzcomputer. So weiss ich, was gerade passiert. Es ist wie beim Dreschen: Der Drescherfahrer kann nicht nur die Kultur anwählen und los. Er muss genau wissen, wie der Drescher funktioniert, wie man beispielsweise die Siebe einstellt», erklärt Peter bestimmt.
 
Konsequenzen für die Branche

«Die Technik alleine reicht nicht aus, um die Rückstände in den Gewässern zu verringern. Man muss sich genau damit befassen, wenn man es gut machen will.» Häufig höre man das Argument, diese Reinigungssysteme seien nicht so sicher wie die Reinigung auf der Güllegrube. «Aber bei jeder Maschine besteht ein Restrisiko. Gerade deshalb muss man die Technik genau verstehen», ist Peter überzeugt. «Seit ich die neue Spritze habe, hatte ich nie mehr das Gefühl, es rieche in der Güllegrube scharf.»

Berufskollegen, die ihre Spritzen nicht korrekt reinigen, versteht Peter nicht. «Wenn wieder Rückstände von landwirtschaftlichen Pflanzenschutzmitteln in den Gewässern gefunden werden, hat das Auswirkungen auf die gesamte Branche», erklärt er. Zum Beispiel würden Mittel gestrichen oder die Abstandsauflagen erhöht. «Meiner Meinung nach passieren Rückstände in Gewässern hauptsächlich durch Unachtsamkeit und nicht durch Abdrift an Bächen. Wir müssen zusammenhalten und weiterdenken. Wir wollen doch alle, dass man auch in Zukunft noch spritzen kann.»

Katharina Scheuner