Beim Falschen Mehltau ist die Situation bei den Europäersorten je nach Lage, Anfälligkeit, Pflegezustand und Pflanzenschutzbehandlungen mittlerweile als dramatisch einzustufen. Vor allem in wüchsigen Parzellen, in denen, auch aufgrund der Befahrbarkeit der Anlagen, die Laubarbeiten im Rückstand sind oder Behandlungen nicht rechtzeitig erfolgen konnten, sind starke Traubenbefälle zu sehen.

In einzelnen Anlagen ist bereits abzusehen, dass es zu massiven Ernteverlusten kommen wird. Auch bei widerstandsfähigen Sorten wurden bereits Symptome an Blättern und Trauben beobachtet, aber noch auf tiefem Niveau. Betroffene Sorten oder Parzellen sollten weiter behandelt werden, um die Ausbreitung zu verhindern.

Bekämpfung im ÖLN

Für die aktuelle Woche werden einige trockene Tage prognostiziert, diese müssen unbedingt genutzt werden. Im konventionellen Anbau ist weiterhin der Einsatz von teilsystemischen oder systemischen Mitteln zu empfehlen. Bei deutlichem Befall nicht resistenzgefährdete Kontaktfungizide vorziehen, z. B. Folpet- oder Kupferpräparate. Bei häufigen oder starken Niederschlägen müssen bei diesen Produkten, aufgrund der geringeren Regenfestigkeit, die Behandlungsintervalle angepasst werden.Tritt starke Sporulation des Falschen Mehltaus auf, können bei der nächsten Gelegenheit Produkte mit sporenabtötender Wirkung eingesetzt werden. Solche Behandlungen erhöhen die Resistenzgefahr, daher ist bei jeder Anwendung die Wirkstoffgruppe zu wechseln und ein Kontaktfungizid beizumischen.

Pflanzenschutz im Bioanbau

Im Bioanbau empfiehlt sich Kupfer in einer Aufwandmenge von zirka 300 g/ha. Es kann dieses Jahr bei sehr schwierigen Befallssituationen in Betracht gezogen werden, die Gesamtkupfermenge auf maximal6 kg/ha zu erhöhen, mit einer Kompensation in den nächsten Jahren.