Als UNO-Mitgliedstaat hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 national und international umzusetzen. Hier soll die heute in die Vernehmlassung geschickte Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) helfen.

Schwerpunkte bei Konsum und Produktion 

Als Bereiche mit «besonderen Handlungs- und Abstimmungsbedarf» hat der Bund laut Mitteilung auf drei Themen den Schwerpunkt der SNE gelegt:

  • «nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion»
  • «Klima, Energie, Biodiversität» 
  • «Chancengleichheit» 

In der Strategie sind Stossrichtungen für die Innen- und Aussenpolitik, die nötigen Rahmenbedingungen sowie Ziele bis 2030 beschrieben. Nach der Vernehmlassung soll ein Aktionsplan für die Jahre 2021 bis 2023 die SNE konkretisieren.

Kosten internalisieren und besser informieren

Um einen nachhaltigen Konsum zu fördern, sieht die SNE vor, gegen Marktverzerrungen vorzugehen. Dazu sollen externe Kosten (z. B. durch Schäden an der Umwelt) in die Preise einfliessen, wodurch nachhaltig produzierte Güter und Dienstleistungen wettbewerbsfähiger würden. 

Weiter müssten Konsumentinnen und Konsumenten besser informiert werden, damit sie nachhaltige Kaufentscheide treffen. Hier sollen Daten zu Lebenszyklusanalysen vom Bund zur Verfügung gestellt werden. Wichtig sei auch eine transparente, glaubhafte und vergleichbare Deklaration über die Wertschöpfungskette und den Lebenszyklus von Produkten. 

Bei der regelmässigen Überprüfung von Subventionen ist «Nachhaltigkeit» als Kriterium vorgesehen.  

Restriktivere Zulassung prüfen

Bei den nationalen Stossrichtungen für den Übergang zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem steht unter anderem, man werde eine «restriktivere Zulassungen von risikobehafteten Einträgen durch die Landwirtschaft in die Umwelt» prüfen und wo nötig umsetzen. Dabei werde aber auf eine wirtschaftlich und sozial verträgliche Ausgestaltung der Massnahmen geachtet. 

Der Bund soll Betriebe bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Produktion (sowohl in ökologischer, als auch wirtschaftlichen und sozialer Hinsicht) unterstützen. 

Unterstützung an schwierigen Standorten

Im Rahmen der Stärkung der Resilienz des Ernährungssystems nennt die SNE die Stärkung von «Akteurinnen und Akteure an schwierigen Produktionsstandorten, wenn dort kein sozialer, ökologischer und ökonomischer Schaden entsteht.» Auch die Anpassung der Landwirtschaft an sich änderndes Klima soll gefördert werden. 

Unternehmensverantwortung ist ein Anliegen, aber keine Vorgabe

Im Bereich der «verantwortungsvollen Unternehmensführung entlang der gesamten Wertschöpfungskette» beschreibt die Strategie vor allem die Unterstützung und Förderung derselben. Harte Vorschriften scheinen keine vorgesehen zu sein, weder national noch international.  

Die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 finden Sie hier.