99 Prozent der Waldeigentümer haben ein privates Waldstück und besitzen im Durchschnitt 1,4 Hektaren Forst. In der Schweiz gibt es zudem 3400 öffentliche Waldbesitzer (meist Einwohner- oder Burgergemeinden), die durchschnittlich 250 Hektaren ihr Eigen nennen. Grössere Bewirtschaftungseinheiten sind trotz früherer Zusammenschlüsse selten – würden sich aber lohnen.

Grosse Einheiten haben viele Vorteile

Zum Thema Kooperation in der Forstbewirtschaftung haben die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und Wald Schweiz eine Broschüre ausgearbeitet. Sie nennt folgende Vorteile grösserer Waldflächen als Bewirtschaftungseinheiten:

  • Effizientere betriebliche Prozesse
  • Bessere Qualität der angebotenen Leistungen
  • Erleichterter Marktzugang
  • Man kann flexibler auf Chancen oder ungeplante Ereignisse am Markt reagieren
  • Es ist möglich, interessante Jobs mit Möglichkeiten zur Weiterentwicklung anzubieten
  • Die Stellvertreterfrage ist einfacher zu klären

Verschiedene Wege zum Ziel 

Um die Bewirtschaftungseinheit zu vergrössern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben Kauf oder Fusion von Waldgebieten, Diversifikation (anbieten von Gemeindearbeiten, Drittaufträge wie etwa Gartenholzerei oder neue Produkte wie Stückholz) ist gemäss Broschüre die eigentums- und betriebsübergreifende Kooperation am vielversprechendsten. 

Je enger, desto besser

Ein weiteres Fazit der Publikation: Je enger die Zusammenarbeit, desto grösser ist der Nutzen der Kooperation. Einheitsforst-Betriebsgemeinschaften und Pacht hätten das grösste Potenzial, seien aber schwierig umzusetzen. 

In drei Schritten zur erfolgreichen Kooperation

Um diese Umsetzung zu unterstützen, führt die Broschüre durch drei Schritte: 

  1. Initialisierung und Partnersuche
  2. Konzeption und Planung
  3. Umsetzung

Zu jedem Schritt gibt es Erfolgsfaktoren, Stolper- und Meilensteine und Tipps zur Durchführung. Hinzukommen Praxisbeispiele und Stimmen von Beteiligten, z. B. Förstern.