Neujahrsvorsätze Teil 1«Man kann noch so viele Wünsche haben, das Allerwichtigste ist, gesund bleiben zu dürfen»Donnerstag, 12. Januar 2023 Dieses Jahr wird ein herausforderndes für die Landwirtschaft. Dieser Satz ist schon fast zu einer Standardfloskel geworden. Aber eigentlich ist doch jedes Jahr ein wegweisendes oder besser zukunftweisendes für den einzelnen Landwirtschaftsbetrieb und für die Betriebsleiterfamilie. Wir haben die Präsidentinnen der acht Ostschweizer Landfrauen- und Bäuerinnenverbände nach ihren Zielen und Wünschen befragt.

 


«Wir werden zum ersten Mal Grosseltern»

Wie viele Bäuerinnen ­wünschen Sie sich im ­Grossen Rat?[IMG 9]

Mechtild Grubenmann: «Wunsch», das ist noch schwierig zu sagen. Ich unterstütze jede Kandidatur aus dem bäuerlichen Kreis, ob Bäuerin oder Bauer. Wichtig ist für mich, dass der Bauernsitz wieder aus dem landwirtschaftlichen Kreis besetzt wird. Wenn es eine Bäuerin ist, freue ich mich doppelt.

Auf was freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?

Mein Mann und ich werden zum ersten Mal Grosseltern. Darauf freue ich mich so richtig. Ansonsten nehme ich jeden Tag, wie er kommt. Ist es ein Freudentag, geniesse ich ihn umso mehr. Ich lasse mich einfach überraschen, was das Jahr mir bringen wird.

Welche Herausforderungen warten auf Sie?

Nach Jahren wieder eine Bäuerinnen-Tagung zu organisieren, die möglichst viele Bäuerinnen ansprechen wird, das wird eine der grösseren Herausforderungen sein. 

 


«Das Netzwerk der Frauen gemeinsam stärken»

Welchen Grund hatte Ihr Verband 2022 zum Feiern?[IMG 3]

Vrony de Quervain: Unser Verband hat verschiedene Anlässe gemeinsam bewältigen können. Nach den zwei schwierigen Jahren war dies sehr willkommen. Wir haben viel erlebt und freuen uns nun auf das kommende Jahr.

Können Sie uns eine Herausforderung für das kommende Jahr nennen?

Ein Ziel ist es, dass wir unseren Verband gemeinsam, kompetent und engagiert führen können. Wir wollen unseren Mitgliedern die Vielfalt unseres Angebotes näher­bringen und ihnen aufzeigen, dass es von Vorteil ist, gemeinsam das Netzwerk der Frauen auf allen Ebenen zu stärken.

Wo sehen Sie Grund zum Optimismus?

Ich sehe es als Stärke, dass wir unsere Aktivitäten als ganzer Verband durchführen können. Jedes Mitglied ist ein Teil, doch sind wir miteinander im selben Boot und können gemeinsam mehr bewirken. Das «Miteinander statt Gegeneinander» stärkt die Einzelnen.

 


«Wir planen eine Präsidentinnensitzung»

Was wird sich im Jahr 2023 für Sie ändern?[IMG 6]

Petra Artho: Der St. Galler Bäuerinnenverband hat sich zum Ziel gesetzt, sich immer weiterzuentwickeln. So planen wir zum Beispiel eine Präsidentinnensitzung auf kantonaler Ebene. Dies als Ergänzung zu den regionalen Treffen.

Welchen Ärger aus dem Jahr 2022 nehmen Sie mit ins neue Jahr?

Ärger nehme ich keinen mit. Mich beschäftigen aber die verschiedenen Agrar-Initiativen, die in naher Zukunft zur Abstimmung kommen. Die damit verbundenen Diskussionen und Abstimmungskämpfe würde ich den Bauernfamilien gerne ersparen.

Welches Ereignis im Jahresprogramm 2023 Ihres Verbands sollten die Bäuerinnen auf keinen Fall verpassen?

Schwierig, ein Ereignis hervorzuheben. Wir gestalten unsere Aktivitäten so, dass für alle etwas dabei ist. Angefangen beim Skitag, über die Velo- und Wanderferien, das Bäuerinnenkino bis zur Olma. 

 


«Huusgmachts us Landfrauehand weiterentwickeln»

Was packen Sie an, um die Kluft zwischen Stadt und Land zu überbrücken?[IMG 4]

Regula Böhi: Wir wollen zeigen, wofür der Verband und unsere Vereine stehen. Das Miteinander fördern an Messen, in den Sozialen Medien, mit unseren Produkten. Nicht den Graben, sondern das Gemeinsame betonen: Wir alle sind Konsumenten, schätzen die Natur und möchten gesunde Ernährung. 

Wie engagieren Sie sich, um den Sozialversicherungsschutz der Bäuerinnen zu verbessern?

Wir dürfen das Thema nicht aus den Augen verlieren und müssen immer wieder erwähnen, wie wichtig die individuelle Beratung ist. Die soziale Absicherung betrifft alle Bäuerinnen und Landfrauen. 

Welches Projekt möchten Sie 2023 auf jeden Fall umsetzen?

Das Projekt «Huusgmachts us Landfrauehand» weiterentwickeln, die Vorstandsfrauen und deren Vereine unterstützen. Die Thurgauer Familienhilfe bekannt machen, junge Frauen für die Mitarbeit in Gremien gewinnen. Die Arbeit geht uns nicht aus, mit viel Elan bleiben wir dran. 

 


«Zwölf Bäuerinnen im Kantonsrat wären mein Wunsch»

Wie viele Bäuerinnen hätten Sie gerne im Kantonsrat?[IMG 5]

Theres Weber-Gachnang: Es wäre zu schön, wenn es ähnliche Überraschungen gäbe wie 2019, als zwei gewählt wurden, die nicht damit gerechnet hatten. Zwölf Bäuerinnen im Kantonsrat wären mein Wunsch.

Wenn Sie auf das Jahr 2022 zurückblicken, welches war das schönste Erlebnis?

Nach zwei Jahren durften wir unsere Delegiertenversammlung wieder physisch durchführen. Ein schöner Moment, alle wieder vereint in angeregten Gesprächen zu sehen. Politisch war es klar die Ablehnung der beiden Initiativen. Danke allen, die sich eingesetzt und mitgeholfen haben.

Was wünschen Sie sich von der Zürcher Bevölkerung?

Höhere Wertschätzung gegenüber der produzierenden Landwirtschaft und die Bereitschaft, die entsprechenden Preise für die geforderte schadstoff­arme und tierschutzgerechte Produktion zu bezahlen.

 


«Gesundheit und ein gutes Miteinander»

Was steht für Sie 2023 im Mittelpunkt?[IMG 8]

Simone Bischofberger: Alle Bäuerinnen und Landfrauen sollen sich in unserem Verband wohlfühlen und unter Gleichgesinnten die Geselligkeit geniessen und den Austausch pflegen.

Wie fördern Sie den Erfahrungsaustausch unter den Frauen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Am 22. März findet in Grub die Kantonaltagung statt. Da stimmen wir über das vergangene Geschäftsjahr ab und es verbleibt auch Zeit, um Freundschaften aufrechtzuerhalten und um neue zu finden. Wir sind verknüpft mit der Frauenzentrale Appenzellerland. Diese stellt den Politikerinnen bei Neuwahlen eine Plattform zur Verfügung und bietet auch sonst Möglichkeiten für einen Wortwechsel mit ihnen. Dazu kommt, dass sich alle Sektionspräsidentinnen des Kantons einmal im Jahr ohne Traktandenliste zu einem Höck treffen. So können wir näher zusammenrücken und haben Zeit für einander und für einen Austausch.

Was wünschen Sie sich für das Jahr 2023?

Allen Gesundheit, ein gutes Miteinander und eine innere Zufriedenheit, die uns natürlich glücklich stimmt. 

 


«Jungen Frauen unseren Verein näherbringen»

Wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückschauen, was war für Sie besonders herausfordernd?[IMG 7]

Monika Dürst: Für uns war die grösste Herausforderung, nach zwei Jahren mehrheitlicher Pause durch Corona die Vereinsleitung zu übernehmen und diese neu als CO-Präsidium zu führen. Dazu kam die Massentierhaltungs-Initiative, bei der wir uns erfolgreich für ein Nein eingesetzt haben.

Welches Projekt möchten Sie 2023 auf jeden Fall umsetzen?

Wir möchten gerne den jungen Frauen – egal ob typische Bäuerinnen oder einfach auf dem Land lebende Frauen – unseren Verein näherbringen und sie als aktive Mitglieder gewinnen. Damit möchten wir die Zukunft der Glarner Bäuerinnen- und Landfrauenvereinigung sichern.

Welches politische Thema steht für Sie in diesem Jahr an oberster Stelle?

Der Wolf wird uns noch einige Male beschäftigen. 

 


«Gemeinsam für die Absicherung der Bäuerinnen»

Worauf sind Sie stolz, wenn Sie auf das vergangene Jahr zurückschauen?[IMG 2]

Astrid Derungs:  Wir durften das 90-Jahr-Jubiläum zusammen mit der Sektion Bergün feiern. Mit Unterstützung der Sektionen konnten wir ausserdem ein neues Kochbuch mit regionalen Bündner Rezepten und Sektionsberichten vorstellen.

Nennen Sie uns eine Herausforderung fürs 2023.

Der Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverband ist bestrebt, für die Bäuerinnen und Landfrauen  eine starke Stimme im Kanton zu sein. 

Wie engagiert sich Ihr Verband, um den Sozialversicherungsschutz der Bäuerinnen zu verbessern?

Durch die Zusammenarbeit und Unterstützung der Lehrpersonen des «offenen Kurses Bäuerin» und der Betriebsleiterschule möchten wir die soziale Absicherung der Bäuerin unterstützen. Eine aktive Zusammenarbeit mit der Versicherungsberatung des Bündner Bauernverbands sowie das Organisieren von gemeinsamen Informations­anlässen ist uns sehr wichtig.