Einblicke geben in die Arbeit auf besonders klimafreundlichen Betrieben und Wertschätzung für die Landwirtschaft vermitteln: Das sind zwei der Ziele des Prix Climat, der von der Klima-Allianz verliehen wird. Indem sechs Betriebe in Videoporträts vorgestellt werden, wolle man die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft zeigen und gleichzeitig die eine oder andere Veränderung anstossen. Inspiration und Zuversicht sind hier die Schlagworte. In der oft negativ geprägten Klimadiskussion eine willkommene Abwechslung.

Der Sieger des Prix Climats wird von einer siebenköpfigen Fachjury bestimmt. Aktuell läuft aber auch die Online-Abstimmung für den Publikumspreis. Folgende Betriebe sind im Rennen:

Agroforst in der Waadt

Die Ferme des Savanes im waadtländischen Apples wurde nach den Prinzipien der Permakultur als Agroforst-Projekt aufgebaut. Sie umfasst über 30 Hektaren und baut unter anderem Gemüse im Rahmen der Solidarischen Landwirtschaft an.

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Mob-Grazing in Luzern

Die Kühe der Schönbächler’s im luzernischen Rickenbach grasen auf engstem Raum nur für kurze Zeit. Diese Strategie nennt sich Mob-Grazing und soll den Humusaufbau dank langer Regenerationszeit für das Gras fördern.

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Fleisch aus Gras in Luzern

Herbstzeitlose ist ein Projekt in Root (Kanton Luzern), bei dem Rindfleisch rein graslandbasiert und mit Hoftötung produziert wird. Für die Kälber der fünf alten Mutterkühe gibt es Tierpaten, die zwei Jahre lang einen Franken pro Tag bezahlen und an Bauernhoftagen aktiv mitarbeiten, um später ihren Anteil am Rindfleisch zu bekommen.

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Mosaik in Zürich

In Mönchaltorf im Kanton Zürich betreibt SlowGrow Mosaiklandwirtschaft, bei der die Felder in Traktorspuren aufgeteilt werden. So werden Maschinen effizient genutzt und die Biodiversität der Fläche gesteigert. Bodendeckender Mulch unterdrückt Unkraut, schützt vor Erosion und Austrocknen.

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Haferdrink in Bern 

Der Biohof Hübeli im bernischen Kallnach produziert Haferdrink aus eigener Produktion in Mehrwerg-Glasflaschen.

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Humusaufbau in St. Gallen

Auf dem Bächlihof im sankt-gallischen Jona steht der Humusaufbau im Zentrum. Dafür werden Tiere und Obstbau kombiniert und Pflanzenkohle im Stall eingesetzt. Ausserdem sind Anbau, Verarbeitung und Vermarktung unter einem Dach.

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Die Abstimmung über den Publikumspreis finden Sie hier. Die Fachjury kürt den Sieger des Prix Climat am 10. März 2022.  

Ein weiterer Alarmruf
Kürzlich wurde ein neuer Bericht des Weltklimarats veröffentlicht. Die Wissenschaftler schlagen darin erneut Alarm und mahnen eindringlich dazu, den Klimaschutz weltweit gemeinsam, sofort und wirksam anzugehen: «Jede weitere Verzögerung führt dazu, dass wir das rasch schliessende Zeitfenster verpassen, in dem wir eine lebenswerte Zukunft sichern können.»
Das Thema Klimaschutz hat nie an Aktualität eingebüsst und das vergangene Jahr hat gezeigt, was mit häufigeren Wetterextremen konkret auf uns zukommt. Praxistaugliche Ansätze für eine robuste und resiliente Landwirtschaft sind dringend gesucht.