Im Endspurt der Wintersession hat Nationalrat Thomas Knutti eine Motion eingereicht, die der Nationalrat in einem ersten Schritt zu behandeln haben wird. Konkret geht es um die Wiedereinführung von Tierhalterbeiträgen «zur nachhaltigen Sicherung der Nutztierhaltung und Ernährung in der Schweiz».

Die Tierhalterbeiträge sollen als Instrument innerhalb des Direktzahlungssystems, angepasst an die heutigen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen an die Nutztierhaltung eingesetzt werden, heisst es.

Knutti begründet die Vorlage mit der Rolle der Tierhaltung als tragendem Pfeiler der schweizerischen Land- und Ernährungswirtschaft und unterstreicht, dass Ackerbau in gewissen Regionen kaum möglich ist. Der Nationalrat fügt hinzu: «Angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten und fragiler internationaler Lieferketten ist eine stabile Inlandproduktion wichtiger denn je.»

Tierwohlgerechte Haltungssysteme gezielt fördern

Gezielte Tierhalterbeiträge sollten beispielsweise der Verbuschung entgegenwirken und die Bewirtschaftung in topografisch anspruchsvollen Regionen nachhaltig unterstützen. Die Ausgestaltung der Beiträge könne demnach explizit auf die heutigen Herausforderungen ausgerichtet werden. Das sind laut Knutti zum Beispiel:

  • Förderung tierwohlgerechter Haltungssysteme
  • Unterstützung emissionsarmer Techniken (z. B. Laufhöfe, Weidewirtschaft, angepasste Fütterungskonzepte)
  • Stärkung extensiver, ressourcenschonender Produktionsformen
  • Reduktion der Ammoniak- und Treibhausgasemissionen durch gezielte Anreize

Sinkende Margen, steigende Produktionskosten

Damit könnten die Tierhalterbeiträge zu einem Hebel der Klima- und Umweltpolitik werden, statt lediglich ein Einkommensstützungs-Element zu sein, so Knutti. In diesem Zusammenhang zeichnet der Nationalrat die Landschaft nach, in der sich Tierhaltungsbetriebe heute befinden.

  • rasch steigende Produktionskosten
  • Preisdruck durch Detailhandel und internationale Konkurrenz
  • sinkende Margen in Milch- und Fleischproduktion
  • zunehmende betriebliche Investitionslast

Zeitgemäss ausgestaltete Tierhalterbeiträge könnten diese strukturellen Herausforderungen abfedern und die Existenz wichtiger Familienbetriebe sichern, ohne den Markt übermässig zu verzerren, meint er. Die Finanzierung soll durch die Aufgabe von nicht nachhaltigen Programmen gesichert werden.