Man bedauere es ausserordentlich, dass die Demokratie so mit Füssen getreten und die Bauernfamilien verunglimpft werden, macht der Schweizer Bauernverband (SBV) seinem Ärger in einer Mitteilung Luft. Scheinbar hätten die Befürworter der Massentierhaltungs-Initiative (MTI) Mühe mit der Meinungsfreiheit und einer sachlichen Diskussion.

Vandalismus und verbale Attacken

Vielerorts haben Bauernfamilien Fahnen, Blachen und Plakate mit der Nein-Parole zur MTI angebracht, z. T. wurden auch kreative Sujets mit Siloballen erstellt. Doch in allen Landesteilen ist es nach Angaben des SBV in den letzten Tagen zu Vandalismus gekommen. Plakate seien verunstaltet und Landschaftselemente zerstört worden.  

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AboVideoMassentierhaltungs-Initiative«Ich wurde als Mörderin betitelt»Freitag, 2. September 2022 Ausserdem hätten Bauernfamilien nach öffentlichen Äusserungen zur MTI Schmähbriefe erhalten, schreibt der SBV weiter.

Wie im letzten Abstimmungskampf

Was die Nein-Kampagne erlebe, sei nicht mit dem Verlust von Ja-Plakaten vergleichbar. (Bild Freiburger Bauernverband)Pflanzenschutz2x-Nein-Allianz ruft zum Argumentieren statt Zerstören aufFreitag, 14. Mai 2021 Das Angebot für tierische Produkte aus Bio-Haltung bestehe bereits in mehr als ausreichender Menge. Es könne von allen, die das wünschen, jetzt schon genutzt werden, betont der SBV. Daher und aufgrund der Befürchtung steigender Importe wegen höherer Preise für Schweizer Ware würden sich die Bauernfamilien gegen das von der MTI geforderte Obligatorium für die Bio-Tierhaltung wehren. Was nun passiert, weckt Erinnerungen an die Debatte um die Pflanzenschutz-Initiativen: Bereits damals sei die Landwirtschaft mit Vandalismus und einem gehässigen Abstimmungskampf konfrontiert gewesen.

Nicht auf dieselbe Art reagieren

Auch der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) wendet sich in einer Mitteilung wegen Vandalismus im Zusammenhang mit der MTI an die Medien. Er ruft die Bauernfamilien ausserdem dazu auf, nicht mit gleichen verwerflichen Taten zu reagieren. Obwohl sie für ihre Existenzen kämpfen, sollten sie Respekt zeigen gegenüber den Befürwortern der Initiative. «Es gäbe genügend Argumente, die gegen diese Initiative sprechen», ist sich der LBV sicher.

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