Schweizer BauernverbandZum Food-Overshoot-Day eine Erklärung, warum der Selbstversorgungsgrad sinktFreitag, 7. Juli 2023 Die Medienkonferenz zum Food-Overshoot-Day des Schweizer Bauernverbands (SBV) und IP-Suisse fand auf dem Betrieb «Sunne Hubel» von Beatrice Rufer und Adrian Brönnimann in Deisswil BE statt. Der SBV hat für den Hof, der laut der IP-Suisse-Landwirtin ein «typischer gemischter Betrieb» ist, seinen Anteil an der Inlandversorgung ausgerechnet:

Milch: Die 9'000 kg Wiesen- und A2-Urmilch von 50 Kühen (Holstein, Red Holstein und Swiss Fleckvieh) decken den Jahresbedarf von 1'496 Personen. Einbezogen wurden Konsummilch, Käse, Joghurt und Butter).

Rindfleisch: Pro Jahr werden vom Sunne Hubel fünf abgehende Kühe geschlachtet. Das ergibt 1 t Fleisch für die Versorgung von 94 Personen.

Eier: Die 500 Legehennen legen durchschnittlich 327 Eier täglich. Das sind 11'9355 Eier pro Jahr, die ganz oder in verarbeiteter Form für 741 Personen reichen.

Weizen: Auf 1,5 ha wachsen rund sechs Tonnen Körner. Daraus lässt sich Brot oder Biscuits usw. für 155 Personen backen.

Zucker: Weiterverarbeitet oder als Konsumzucker decken die 13 t Zucker, die auf 1,5 ha auf dem Sunne Hubel wachsen, den Jahresbedarf von 694 Personen.

Honig: Etwa fünf Kilo Honig lässt sich von den sieben Bienenvölker des Betriebs jährlich gewinnen. Das ist genug für den Konsum von 33 Durchschnitts-Schweizer(innen).

Auch Wärme und Strom vom Hof

Zusätzlich zur landwirtschaftlichen Produktion gibt es auf den Flächen von Beatrice Rufer und Adrian Brönnimann Hecken auf 1,6 ha und 1 ha extensive Wiesen. Hinzukommen Hochstammbäume, eine Schnitzelheizung mit Fernwärme für insgesamt 9 Häuser und die Solaranlage. Deren Strom (bis zu 75 KW pro Stunde) wird eingespeist.

Der Sunne Hubel bietet Reisenden im Camper vier Stellplätze an idyllischer Lage an und verkauft eigene sowie Produkte von befreundeten Betrieben im kleinen Selbstbedienungs-Hofladen.

«Tiere gehören dazu»

«Als Produzentin erlebe ich oft, dass die tierische Produktion unter Druck gerät», erzählte Beatrice Rufer vor den versammelten Medienschaffenden. Für sie gehörten Tiere aber klar zur nachhaltigen Landwirtschaft. Sei es zur Nutzung des Graslands oder Kunstwiesen als Element der Fruchtfolge oder als Lieferant von Hofdüngern.