40 Männern und 34 Frauen durfte Thomas Kuster, Leiter Weiterbildung am BZB Buchs, am Freitagabend ihre Dimplome überreichen. Sie haben erfolgreich ihre Abschlussprüfungen zur Bäuerin mit Fachausweis, Bäuerin mit Modulpass, Meisterlandwirt oder Betriebsleiter mit Fachausweis bestanden. Erfreut stellt Kuster fest, dass die Schülerzahlen in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen seit Jahren am Steigen sind. Aktuell besuchen an den Landwirtschaftlichen Zentren im Kanton St. Gallen 204 Erwachsene eine Weiterbildung im landwirtschaftlichen Bereich.

Land- und Ernährungswirtschaft vorwärts bringen

«Bäuerinnen und Bauern sind realistisch, umsetzungsstark und zukunftsorientiert», hielt Thomas Kuster fest. Dass sich diese drei Attribute für die Landwirtschaft gefestigt haben, zeige sich an verschiedenen Beispielen.

Die Landwirtschaft habe es in den vergangenen Jahren verstanden, mitzugestalten, also zukunftsorientiert zu arbeiten. Trotz immer komplizierteren Gesetzen habe sich die Landwirtschaft weiterentwickelt. «Bäuerinnen und Bauern sind umsatzstark», schloss er daraus.

Investitionen in erneuerbare Energien auf den Betrieben belegten, dass Bäuerinnen und Bauern zukunftsorientiert seien. Kuster wünschte den Diplomanden, dass sie die Schweizer Landwirtschaft nach diesen drei Attributen weiter nach vorne bringen.

Verbandsarbeit ist viel Hintergrundsarbeit

Festredner Hanspeter Egli, Präsident der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO), dankte den Diplomanden, dass sie sich für eine landwirtschaftliche Aus- oder Weiterbildung entschieden haben. «Unser Berufsstand hat nur dann eine Zukunft, wenn gut ausgebildete und motivierte Nachwuchskräfte nachrücken», hob Egli hervor.

Als er vor 27 Jahren seine Ausbildung abschloss habe es noch keine Melkroboter gegeben, Milchmenge und Milchpreis wurden von der Politik gesteuert und der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft war mehr Sciene Fiction als Wirklichkeit. «Die Landwirtschaft wandelt sich schnell und stetig», sagte Egli. Nach drei Jahrzehnten in der Landwirtschaft rät er, stolz zu sein auf das, was man erreicht hat. «Ruhen Sie sich aber nicht  auf dem Erreichten aus. Bleiben Sie hungrig, neugierig, interessiert und offen.»

Als Präsident von 4200 Milchbauern kam Egli natürlich auch auf die bäuerlichen Verbände zu sprechen. Verbandsarbeit geschehe oftmals im Hintergrund, abseits des Medienrummels, hielt er fest. Erfolge seien meist erst mittel- und langfristig sichtbar. Aber mit der Verbandsarbeit werde die Interessensvertretung der Landwirtschaft und ihre Zukunftsgestaltung beeinflusst. Egli ermutigte die Anwesenden, Verantwortung in Branchenorganisationen oder Bauernverbänden wahrzunehmen und so die  Zukunft aktiv mitzugestalten.

Die Reise setzt sich fort

Hanspeter Egli verglich den zurückgelegten Bildungsweg  mit einer Busfahrt. Auf dieser sinnbildlichen Reise hätten die Absolventen ein weiteres Zwischenziel erreicht. Dieses Zwischenziel biete eine wunderbare Aussicht. «Geniessen Sie diese Aussicht. Für Ihre weitere Reise in der Land- und Ernährungswirtschaft stehen Ihnen  mit der heutigen Diplomübergabe unzählige Destinationen offen», sagte er. 

Bald würden die Anwesenden ihre Fahrt fortsetzen, meinte Egli weiter. Manchmal gehe die Fahrt schneller, mal sei der Weg holpriger, «aber am Ende werden Sie an Ihrem Ziel ankommen». Egli gab den Anwesenden mit auf den Weg, die nächsten drei Jahrzehnte zu nutzen, um die eigenen Ziele zu realisieren. «Geben Sie die Begeisterung für die Landwirtschaft auch der nächsten Generation weiter.»

 

Die Absolventen der Weiterbildungslehrgänge  2020 am LZSG

Meisterlandwirte: Raffael Aerne, Ebnat-Kappel; Ruedi Aerne, Ebnat-Kappel; Simon Brägger, Lenggenwil; Thomas Bühler, Weesen; Kevin Dähler, Muolen; Josef Fässler, Weissbad AI; Matthias Fraefel, Uzwil; Lukas Frehner, Eggersriet; Stefan Gisler, Oberhelfenschwil; Fabian Huggler, Steinebrunn; Walter Martin Keller, Wittenbach; Johannes Knöpfel, Schönengrund; Florian Sonderegger, Oberegg; Urs Weder, Schachen bei Reute; Fabian Widrig, Bad Ragaz.

Betriebsleiter mit eidg. Fachausweis: Marcel Ammann, Wattwil; Roger Ammann, Kirchberg; Dominik Bechtiger, Mühlrüti; Urban Frei, Mogelsberg; Silvan Gantenbein, Flawil; Philipp Heeb, Wald; Ralf Kleger, Niederhelfenschwil; Dominic Mock, St. Josefen; Christian Müller, Bächli-Hemberg; Manuel Rüegg, Unterterzen; Thomas Schefer, Jakobsbad; Michael Schegg, Oberriet; Thomas Scherrer, Brunnadern; Marco Scheurer, Wolfertswil; Beat Schläpfer, Schwellbrunn; Mario Schmid, Gossau; Damian Schwizer, Niederglatt ZH; Christian Signer, Herisau; Thomas Stadelmann, Tübach; David Steffen, Rebstein; Robert Thomi, Oberbüren; Marco Tobler, Waldkirch; Ernst Zellweger, Urnäsch; Joel Zwicker, Andwil.

Bäuerinnen mit eidg. Fachausweis: Ramona Bischof, Oberegg; Kim Naomi Blöchlinger, Wattwil; Jacqueline Bodenmann, Gais; Stefanie Bollhalder, Engelburg; Melanie Geiger, Oberegg; Anita Gstöhl-Philipp, Eschen; Irène Hobi, Flums Hochwiese; Jasmin Hutter, Eichberg; Erika Inauen, Appenzell; Jeannette Jöhl, Weesen; Tamara Krapf, Bernhardzell; Lydia Künzle-Brunner, Wattwil; Cornelia Lendi, Neuhaus; Sandra Oertig, Uznach; Bettina Püntener-Schmid, Algetshausen; Andrea Saladin, Waldenstadt; Stefanie Thaler, Niederwil; Anja Wohlwend, Mauren.

Bäuerinnen mit Modulpass: Heidi Ammann, Ebersol; Luzia Arnold, Lichtensteig; Sabrina Baldinger, Mogelsberg; Luise Dürr, Wildhaus; Angela Goldiger, Lütisburg; Anita Grob, Schönengrund; Karin Güntensperger, Mosnang; Bettina Hüppin, Tuggen; Michaela Inauen, Appenzell; Simona INauen, Appenzell; Sandra Näf, Oberegg; Astrid Rickenbacher, St. Gallen; Monika Schweizer, Schwellbrunn; Jolanda Steiner, Buhwil; Christine Thalmann, Wattwil; Manon Waibel, Oberriet.