Der Flughafen in Zürich muss ausgebaut werden. Im gleichen Zuge wird die direkt angrenzende Glatt revitalisiert. Viel landwirtschaftliches Pachtland und Privatgrundstücke fallen diesen zwei grossen Projekten zum Opfer. Die Pläne sind schon zur Hälfte gesetzt und warten nur noch auf die Bewilligung vom Bundesamt für Zivilluftfahrt.

70 Meter breite Schneise durch den Wald

Der Widerstand der betroffenen Bauern war laut und wurde unterstützt vom kantonalen Bauernverband. Es wurden Kompromisse geschlossen, unter denen alle leiden. Für die zweite Hälfte der Pläne ist die brisanteste Änderung der Flusslauf der Glatt. Dieser muss nämlich umgeleitet werden.

Aktuelle Pläne sehen vor, dass sie durch den Wald eines Landwirts, namentlich Adrain Zysset, führen. Das würde eine 70 Meter breite Schneise verursachen. Im früherigen, also dem ursprünglichen, Glattlauf ist jedoch mittlerweile eine Auenlandschaft gewachsen. Dagegen sprechen dann wieder hydrologische Gründe.

Zugehört, aber nichts gemacht

Ärgern tut sich Jungbauer Adrian Zysset vor allem über die Arroganz der Behörden. Zwar hätten Gespräche mit den Beteiligten stattgefunden, passiert sei dann aber nichts. «Man hat uns zwar angehört, unsere Anliegen aber komplett ignoriert.»

Seiner Ansicht nach gäbe es durchaus Lösungswege, denen nicht so viel Kulturland zum Opfer fielen. Und solche haben er und die weiteren Betroffenen auch angebracht. Die Pläne für die Sektoren A und B sind schon sehr stark aufgegleist. Aber für die zwei weiteren Sektoren ist laut Baudirektion Zürich noch «Optimierungspotenzial». Das werden die Landwirte natürlich nützen.

ZBV unterstützt Bauern

«Wir erwarten, dass keine Baubewilligung erteilt wird, solange unsere grundsätzlichen Fragen zu den Abschnitten A und B nicht geklärt sind», sagt ZBV-Geschäftsführer Ferdi Hodel. Im Weiteren fordert der ZBV in seiner Pressemitteilung eine komplette Neuplanung für die Abschnitte C und D.