Die vom Bundesrat am 9. März 2018 angekündigt Restrukturierung der Forschungsanstalt Agroscope beschäftigte am Dienstag laut einer Mitteilung auch die WAK-N. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat die Kommission genauer über die laufenden Arbeiten orientiert. "Die Kommission erachtet es für wichtig, die entstandene Verunsicherung über die Zukunft von Agroscope einzudämmen und damit auch einer Abwanderung von Mitarbeitenden entgegenzuwirken", heisst es in der Mitteilung.

Klare Mehrheit für Motion

Die Kommission hat deshalb mit 15 zu 8 Stimmen bei 1 Enthaltung eine Kommissionsmotion verabschiedet, mit der sie den Bundesrat auffordert, zusammen mit den relevanten Anspruchsgruppen und den Kantonen eine Strategie zur Entwicklung von Forschung, Züchtung und Beratung im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft zu erarbeiten. Bis dahin sollen keine weiteren Umstrukturierungen von Agroscope stattfinden.

An der Landwirtschaftskammer des Schweizer Bauernverbands (SBV) vom Mittwoch fasste Präsident Markus Ritter die Stimmung in der WAK zusammen: "Wir haben genug", so Ritter. Man sei einigermassen fassungslos gewesen über die Ausführungen des Bundesrats und den Mangel an Strategie, auf dem der Entscheid vom März beruhe. Der vom SBV erarbeitete Kommissionsantrag sei in der Verhandlung noch verschärft worden, so Ritter. In einer Medienmitteilung begrüsst der SBV das Vorgehen.

Parlamentarische Initiative zum Nationalgestüt

Um zum Ausdruck zu bringen, dass auch beim Nationalgestüt, das heute in Agroscope integriert ist, kein Abbau erfolgen soll und um der Verunsicherung möglichst Einhalt zu gebieten, gab die Kommission laut der Mitteilung zudem mit 17 zu 6 Stimmen einer parlamentarischen Initiative von Nationalrat Olivier Feller Folge. Die Initiative verlangt, die Aufgaben des Nationalgestüts im Landwirtschaftsgesetzes zu verankern.

pd/akr