Das hat gestern der Bolsonaro-Vertraute Onyx Lorenzoni mitgeteilt, der als künftiger Präsidialamtsleiter im Gespräch ist. Bolsonaro wird am 1. Januar sein Amt antreten. Wer dann das neue Ministerium für die Bereiche Landwirtschaft und Umwelt leiten wird, ist bislang noch offen.

Die Zusammenlegung der beiden Zuständigkeitsbereiche hatte Bolsonaro bereits im Wahlkampf angekündigt. Er wolle damit zur Verkleinerung des Behördenapparates beitragen und zudem dafür sorgen, dass es weniger Streitigkeiten zwischen den Bereichen Landwirtschaft und Umweltschutz gebe. Sorgen, dass dadurch der Umweltschutz behindert würde, seien unbegründet.

Umweltschutzorganisation werten die geplante Neuorganisation der Ressorts allerdings durchaus als Zeichen dafür, dass der Umweltschutz unter Bolsonaro leiden dürfte. Viele Punkte in seinem Wahlprogramm ließen darauf schließen, dass der Schutz des Amazonas-Regenwaldes und seiner Ureinwohner zugunsten der Landwirtschaft schon bald drastisch zurückgefahren werden könnte.

Tatsächlich will Bolsonaro die Agrarwirtschaft in Brasilien weiter stärken. Dazu setzt er seinem Wahlprogramm zufolge auf eine bessere Logistik und die Erschließung neuer Märkte, aber auch auf die schnellere Erteilung von Umweltlizenzen und eine Überarbeitung des Umweltstrafrechtes. Zudem soll Privateigentum gegen Aktionen von Landlosenbewegungen besser geschützt werden.

Bolsonaro wurde am vorigen Sonntag im zweiten Wahlgang mit gut 55 % der Stimmen zum neuen Präsidenten des südamerikanischen Landes gewählt. Der rechtskonservative Abgeordnete der Partido Social Liberal (PSL) wird Nachfolger von Michel Temer von der Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB), der das Amt seit 2016 innehat.

AgE