Wendet Homöopathie an

«Der Verein Kometian unterstützt durch Beratung die Gesunderhaltung der Nutztiere und fördert dabei den Einsatz der Komplementärmedizin. Die Konsumentinnen und Konsumenten profitieren dadurch von steigender Nahrungsmittelsicherheit», ist auf der Internetseite des Vereins zu lesen. Toni Fritsche ist praktisch von Anfang an bei Kometian dabei, Jahre bevor die Teilnehmer am Projekt im Jahre 2015 den Verein gründeten. Seine Kälber litten damals unter Durchfall verursacht durch Kryptosporidien. Die Kometian-Beraterin empfahl ihm am Telefon, Merkurius solubilis zu verwenden. Er musste die homöopathischen Kügelchen in Wasser auflösen und die Lösung auf Holz schlagen. Es klingt etwas nach Hokuspokus, aber es hat geholfen, berichtet der Landwirt. Für Verletzungen und Durchfall wendet der Landwirt häufig auch Bienenhonig an.

Eher widerwillig

In den letzten zehn Jahren hat Toni Fritsche für seine dreizehn Kühe nur drei Mal auf Anraten des Tierarztes Antibiotika eingesetzt und selbst das eher widerwillig. Seine kritische Einstellung gegenüber Antibiotika hat seinen Grund in einer vor etwa 15 Jahren gemachten Erfahrung. Der Tierarzt hatte damals einige Kühe wegen hoher Zellzahl in der Milch mit Antibiotika behandelt. Zur selben Zeit ging die Gasproduktion seiner Biogasanlage stark zurück. Was war passiert? Über Kot und Harn gelangten die dem Tier eingegebenen Antibiotika in die Biogasanlage, töteten dort die am Abbauprozess beteiligten Bakterien ab und verhinderten damit die Methanbildung. «Es wurde mir damals bewusst, dass Antibiotika in den Nährstoffkreislauf der Tiere gelangen», erzählt er.

Die Tiere nicht überfordern

Antibiotika sind wertvolle Medizin. Um zu verhindern, dass sich resistente Keime entwickeln, sollte man sie nur in Notfällen einsetzen. Anstatt auf Antibiotika zu setzen, sollte man die körpereigene Abwehr der Tiere stärken, ist der Landwirt überzeugt. Dies möchte Fritsche durch eine artgerechte Haltung erreichen. Was Toni Fritsche darunter versteht und wie seine Leistung honoriert wird, ist in unserer aktuellen Printausgabe vom 10. November 2017 nachzulesen.

Michael Götz/BauZ