Angebunden in Einzelständen, teilweise ohne Kontakt zu Artgenossen. Diese Haltungsform von Equiden ist heutzutage kaum mehr vorstellbar. Stattdessen gehört in der heutigen Zeit ein von der Box aus frei zugänglicher Auslaufpaddock zum Minimalstandard in der Pferdehaltung, um den angeborenen Bedürfnissen der Pferde nach Sozialkontakt, artgerechter Futteraufnahme und ausreichender Bewegungsmöglichkeit gerecht zu werden.

Auf der Suche nach guten Ställen

Immer mehr Pferde und Ponys werden nun auch in Gruppen- und Aktivställen gehalten, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere am nächsten kommen. Die Ansprüche von Pferdebesitzern und Pferdebesitzerinnen an die Unterkunft ihrer Wegbegleiter sind im Vergleich zu früher gewaltig gewachsen.

Auch dieses Jahr ist eine Jury von Fachpersonen im Rahmen der Aktion «Der Gute Stall» auf der Suche nach Ställen mit beispielhaften Haltungssystemen für Pferde, Ponys, Esel oder Maultiere/Maulesel. Ein «guter» Stall muss dabei nicht aufwendig ausgebaut sein. Vielmehr sind durchdachte Lösungen gefragt, die den Wohlfühlfaktor anheben. Teilnehmen können sowohl Pensionsställe als auch Privatställe. Lanciert wurde «Der Gute Stall» von der Stiftung Pro Pferd, dem Schweizer Tierschutz (STS), der BauernZeitung und Pferd Bern.

Melden auch Sie Ihren Stall an

Um an der Aktion teilnehmen zu können, müssen sich die potenziellen Betriebe online via Website anmelden. Damit die Jury einen ersten Überblick erhält, sind Angaben zum Betrieb erforderlich und mit Fotos, Skizzen oder einem Betriebsplan zu dokumentieren.

In einer ersten Vorselektion werden diejenigen Betriebe aussortiert, welche die Vorgaben der Aktion nicht erfüllen. Die weiteren Betriebe werden in einem weiteren Schritt durch ein Team von Fachpersonen besichtigt und es erfolgt eine Beurteilung vor Ort. Dazu wurde eigens ein Kriterienkatalog erarbeitet, der sich nach den Bedürfnissen und dem Wohl der Tiere richtet.

Unter anderem werden folgende Kriterien unter die Lupe genommen: Licht, Luft, Weide/Auslauf, Infrastruktur, Fütterung, Sozialkontakt, Beziehung zum Menschen, Beschäftigungs- und Bewegungsanreize und Hygiene. Die Beurteilung der unterschiedlichen Betriebsarten (Einzel-, Gruppenhaltung, Altersweide, Zucht/Aufzucht) werden separat durchgeführt.

Eine Auszeichnung mit Gütesiegel

Erreicht ein Betrieb mehr als 80 Prozent der maximalen Punktzahl, wird er in Form einer Plakette mit dem Gütesiegel «Der Gute Stall» für seine beispielhafte Haltung ausgezeichnet. Die Plakette ist dabei jeweils ein Jahr gültig. Pferdeställe, die zusätzlich die Anforderungen des Schweizer Tierschutzes erfüllen, erhalten das Gütesiegel «Der Gute Stall STS».

Die Pferde müssen dabei an mindestens 26 Tagen pro Monat für mindestens zwei Stunden freie Bewegung in der Gruppe erhalten. Der Freigang sollte, wenn möglich, auf der Weide erfolgen. Weiter könnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Spezialpreis für die innovativste Idee gewinnen.

Melden Sie Ihren Betrieb jetzt an: 

Möchten auch Sie Ihren Stall von fachkundigen Augen beurteilen lassen? Dann melden Sie Ihren Pferdestall bis zum 30. Juni für die Aktion an. Auf der Website finden Sie alle wichtigen Informationen zur Anmeldung und zum Ablauf. Weiter sind auf der Internetseite alle bisher ausgezeichneten Betriebe zu finden. Die nächste Auszeichnung der Ställe erfolgt im Mai an der BEA in Bern. 

Erfahren Sie mehr über die Aktion