Macht Ihnen der Linksrutsch im Parlament im Hinblick auf die anstehenden agrarpolitischen Entscheide Sorgen?

Das Finden von politischen Mehrheiten im Sinne der Schweizer Bauernfamilien wird anspruchsvoller werden. Es kommen sehr viele neue Köpfe in den National- und Ständerat. Entscheidend wird sein, wie die Zusammenarbeit mit den Gewählten beider Kammern funktionieren wird.

Entstehen daraus auch Chancen?

Jede Veränderung müssen wir immer auch als Chance wahrnehmen. Die Landwirtschaft geniesst viele Sympathien. Jene Parteien, die die Landwirtschaft traditionell unterstützen, sind zum Glück immer noch sehr stark. Die Kunst liegt im Suchen von Mehrheiten, die in beiden Kammern des Parlamentes Bestand haben.

Braucht es neue Strategien in der Agrarpolitik?

Wir werden weiterhin jedes Geschäft im Sinne der Schweizer Landwirtschaft sachlich beurteilen und für unsere Interessen einstehen. Die Entscheide dazu fallen im Vorstand und in der Landwirtschaftskammer.

Welche Kompromisse sind Sie bereit einzugehen?

Wer im Parlament Erfolg haben will, muss immer bereit sein Kompromisse zu suchen. Niemand hat alleine eine Mehrheit, weder im Bundesrat geschweige denn im National- oder Ständerat. Die Kompromisse, die wir eingehen, sind aber immer so, dass die Landwirtschaft ihre Ziele erreichen kann. Wir wollen Perspektiven für unsere Bauernfamilien schaffen, damit wir mit unseren Produkten Wertschöpfung und damit vergleichbare Einkommen erzielen können. Dies bei einer hohen Lebensqualität.

Was hat Sie am heutigen Wahltag neben Ihrer Wiederwahl am meisten gefreut?

Bei den Parteistärken hat es wohl erhebliche Verschiebungen gegeben. Die Anzahl landwirtschaftlicher Vertreter im Parlament konnte aber weitgehend gehalten werden. Offen sind noch die zweiten Wahlgänge für den Ständerat.