Futtermischwagen sind derzeit in aller Munde, und viele Landwirte schaffen sich diese teure Maschine an. Doch lohnt sich ein Mischwagen oder wäre ein Futterverteilwagen eine gute Alternative? Genügt dessen Verteilgenauigkeit für die Milchviehhaltung?

Diese Fragen untersuchen derzeit Reto Osterwalder aus Wängi TG und Lukas Hof-stetter aus Entlebuch LU, im 
Rahmen ihrer Weiterbildung zum Agrotechniker HF an der landwirtschaftlichen Schule Strickhof ZH. Begleitet werden sie von Stephan Berger, Lehrer und Berater für Landtechnik. Der Versuch wird im Oktober dieses Jahres abschliessend ausgewertet.


Mischqualität und Verteilgenauigkeit


Einerseits werden beim Versuch Verfahrenskosten verglichen. Dazu messen Lukas Hof-stetter und Reto Osterwalder die benötigte Zeit für die Futterzu-bereitung auf einem Fahrsilobetrieb und ermitteln die Kosten von Mischwagen und Futterverteilwagen (Anschaffung, Unterhaltskosten, Verschleiss, etc).


Da in der Schweiz nur wenige Futterverteilwagen eingesetzt werden und dadurch wenige

Informationen vorhanden sind, werden die Unterhalts-, Verschleiss- und Treibstoffkosten auch durch den Maschinenkostenbericht ermittelt und anhand von Interviews mit Bauern besprochen, die schon seit Jahren Erfahrungen mit dem Futterverteilwagen haben.

Die Treibstoffkosten messen die Studenten zudem mit einem Treibstoffverbrauchsmessgerät. Hier zeigen sich schon erste Resultate: Der Futterverteilwagen verbrauchte in einem ersten Durchlauf fünf Mal weniger Diesel als der Mischwagen.


Die Fütterung zu Hause überdenken


Anderseits untersuchen die beiden Studenten die Mischgenauigkeit von Kraftfutter und Futter. Dabei mischen sie Erbsen, die das Kraftfutter repräsentieren, in das Futter und untersuchen deren Verteilung nach dem Abladen des Futters. Beim Futterverteilwagen werden die Erbsen während dem Abladen fortlaufend zudosiert. Weiter vergleichen sie anhand von Siebproben die Verteilgenauigkeit der verschiedenen Futterkomponenten. 

Die beiden Studenten haben diesen Versuch gewählt, weil beide auf ihren elterlichen Betrieben die Fütterung der Tiere überdenken. Reto Osterwalder: «Wir überlegen uns, die

Fütterung unserer Milchkühe umzustellen, dabei sind Mischwagen oder Futterverteilwagen ein Thema.»

Auch für Lukas Hofstetter steht der Mischwagen zur Diskussion. Sie halten zu Hause 240 Milchschafe und mit einem Mischwagen könnten sie die Struktur des Futters verkleinern. So würden die Schafe weniger selektiv fressen, was zu höherer Milchleistung führen könnte.

Ursina Berger-Landolt