Mit dem Abschuss des Leitwolfs M92 sei die vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) bewilligte Regulation des Beverinrudels abgeschlossen, teilte der Kanton Graubünden mit. Die genetische Untersuchung habe bestätigt, dass es sich bei dem toten Wolf um M92 handelt.

Muttertier übernimmt die Führung 

Aus dem laufenden Monitoring des Rudels hätten sich bis heute keine Hinweise darauf ergeben, dass sich die soziale Organisation des Rudels dadurch verändert habe. So sei zehn Tage nach dem Abschuss des Leitrüden durch Aufnahmen aus einer Fotofalle belegt worden, dass ein erwachsener Wolf, mutmasslich das weibliche Elterntier F37, und sechs diesjährige Welpen am Schamserberg gemeinsam unterwegs gewesen seien.

Mit dieser Beobachtung komme der Kanton der Auflage des Bafu nach, die diesjährige Reproduktion des Rudels von mindestens sechs Welpen mit überprüfbaren Nachweisen zu belegen. Die Entwicklung des Beverinrudels werde weiter beobachtet. Nach Möglichkeit solle im Verlauf des Winters oder des kommenden Frühlings ein Wolf des Rudels mit einem GPS-Sender versehen werden.

Falscher Wolf erlegt

Am 9. Oktober ist in der Gemeinde Rheinwald durch die kantonale Wildhut ein Wolf aus dem Moesolarudel erlegt worden. Die genetische Untersuchung habe nun aber ergeben, dass es sich dabei anstelle eines Jungwolfs um den Leitrüden des Rudels gehandelt habe, heisst es in der Mitteilung. Dies sei von der Bewilligung des Bafu nicht abgedeckt gewesen.

Die Wildhut habe den Abschuss «trotz sorgfältigen Vorgehens in rechtskonformer Absicht» getätigt. Der Wolf sei anhand des Verhaltens und seiner Grösse als Jungwolf eingeordnet und erlegt worden, als das Tier in Begleitung eines weiteren Wolfs zu einem am Vortag gerissenen Schaf zurückgekehrt sei. Welche Auswirkung der Abschuss des Leitrüden auf das Moesolarudel haben werde, sei nicht voraussehbar.