Die 8. Delegiertenversammlung des Vereins zum Schutz der Ländlichen Lebensräume vor Grossraubtieren (LR-GRT) fand am Freitag, 19. Mai, in Bern statt. Geleitet wurde die DV von den Co-Präsidenten Germano Mattei, Cavergno (Tessin) und Georges Schnydrig, Lalden (Wallis). Zugegen war laut einer Mitteilung auch Nationalrätin Monika Rüegger (SVP) Obwalden.

«Beharrlichkeit und Entschlossenheit»

Die Mitglieder zeigten sich zufrieden mit der geleisteten Arbeit, waren aber enttäuscht über die Langsamkeit des Bafu bei der Umsetzung des Jagdgesetzes.

In ihrem Bericht stellten die Co-Präsidenten fest, «dass es der Vereinigung dank Beharrlichkeit, Entschlossenheit und Treue zu ihrer Linie in der gesamten Schweiz sowie mit fundierten Argumenten gelungen sei, das Budget des Bundes um 4,6 Millionen Franken für Schutzmassnahmen zu erhöhen». Diese Massnahmen reichten aber leider nicht aus, um alle Herden im Jahr 2022 zu schützen.

Die Vereinigung habe am 16. Dezember 2022 eine grosse Mehrheit der Bundesparlamentarier(innen) davon überzeugen, einer Änderung des Eidgenössischen Jagdgesetzes zuzustimmen, die es ermöglicht, den Wolf genauso wie den Steinbock zu jagen. Gleichzeitig nutzten sie die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass das «von einigen extremistischen Organisationen ergriffene Referendum gegen dieses Gesetz gescheitert ist».

Petition an Albert Rösti

Die Versammlung beschloss, eine Petition an Bundesrat Albert Rösti zu verfassen, in der er aufgefordert wird, die Ausarbeitung des Gesetzes zu beschleunigen. Denn die Situation sei mehr als dringlich, da im Jahr 2022 rund 250 offiziell anerkannte Wölfe und mindestens 26 Rudel trotz aller Schutzmassnahmen mindestens 1600 Nutztiere gerissen hätten.

«Weil die Wolfsbestände jährlich um 30 % zunehmen sollen, waren die Sorgen und die Enttäuschung in der Versammlung im Hinblick auf die Sömmerung 2023 sehr gross, sollte das neue Jagdgesetz nicht bereits dieses Jahr umgesetzt werden können», so die Mitteilung.

Die Verantwortlichen konstatierten zudem Unverständnis der Delegierten darüber, dass die Kantonalsektion Bern als einzige nicht Teil des Schweizer Verbandes ist und dessen Aktionen unterstützt, «aber letztendlich von dessen Arbeit profitiert, um auf kantonaler Ebene voranzukommen», heisst es weiter.

Frischer Wind auf allen Stufen

«Frischer Wind im Vorstand und in der Geschäftsleitung des Vereins», heisst es weiter zu den Wahlen. Die Herren Claude-Alain Gebhard, Vaux sur Morges (Waadt) sowie Jörg Beck, Freiburg nehmen laut der Mitteilung als Nachfolger von Roger Schuwey Einsitz im Vorstand.

Als neuer Geschäftsführer wurde Ronald Sommer aus Monible im Berner Jura, als Nachfolger von Jörg Beck gewählt. Jörg Beck wurde für seine 8 Jahre Arbeit als Geschäftsführer im Verband herzlich gedankt.

Unter Verschiedenes dankte seinerseits Lukas Berger, Präsident des Schweizerischen Schafzuchtverbandes, dem Vorstand für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen.